Die EU-Kommission hat Regeln erlassen, um bestimmte Arten von Derivatgeschäften sicherer zu machen. Die Regeln folgen den G-20-Verpflichtungen, die sicherstellen sollen, dass Derivatehandel vorwiegend auf transparenten Handelsplätzen stattfindet und weniger privat über die Börse verhandelt wird.
Ein Derivat ist ein finanzieller Vertrag, der an die Schwankung des Kurses des zugrunde liegenden Vermögenswertes oder Warenkorbes von Vermögenswerten gebunden ist, auf den er sich bezieht (z. B. die Entwicklung der Zinssätze). Die neuen Regeln legen fest, welche Derivate der Handelsverpflichtung gemäß der MiFIR-Verordnung (Markets in Financial Instrument Regulation) unterliegen sollten. „Mit diesen Regeln werden die EU-Finanzmarktakteure jetzt Gewissheit darüber haben, welche Derivate an Orten gehandelt werden müssen, an denen mehr Sicherheit, Stabilität und Transparenz gewährleistet sind“, erklärte Valdis Dombrovskis, Vizepräsident der EU-Kommission, zuständig für Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und Kapitalmärkte.
Vorschriften als Regulatory Technical Standards (RTS)
Die neuen Vorschriften betreffen insbesondere diejenigen Derivate, die nur an einem EU-Handelsplatz oder einem Nicht-EU-Handelsplatz gehandelt werden dürfen, der von der Kommission als gleichwertig befunden wurde. Zu den Handelsplätzen in der EU gehören geregelte Märkte, multilaterale Handelssysteme und organisierte Handelsfazilitäten. Die Vorschriften werden in Form von Regulatory Technical Standards (RTS) erlassen und nun dem Europäischen Parlament und dem Rat zur Prüfung übermittelt. Darüber hinaus plant die EU-Kommission, ihre Entscheidung über die Gleichwertigkeit einiger US-Handelsplattformen in Kürze anzunehmen, nachdem sie im vergangenen Monat mit der US-amerikanischen Commodity Futures Trading Commission (CFTC) eine Einigung über ein gemeinsames Konzept für bestimmte Derivatehandelsplattformen erzielt hatte.