Die Tariflöhne und -gehälter steigen nach aktuellem Stand im Jahr 2017 um durchschnittlich 2,5 Prozent und damit ähnlich stark wie im Vorjahr, als sie sich um 2,4 Prozent erhöhten. Dies ergibt sich aus der aktuellen Halbjahresbilanz des WSI-Tarifarchivs der Hans-Böckler-Stiftung.
In den Abschlüssen des ersten Halbjahres wurden für dieses Jahr Tarifsteigerungen zwischen zwei und drei Prozent vereinbart. Im öffentlichen Dienst erzielte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di bei den Ländern eine tabellenwirksame Tarifsteigerung um 2,0 Prozent in diesem Jahr und weiteren 2,35 Prozent im kommenden Jahr.
Tariferhöhung nach Branchen
Im Kfz-Handwerk erreichte die IG Metall eine Tariferhöhung von 2,9 Prozent in diesem Jahr und eine weitere Anhebung um 2,9 Prozent in 2018. In Branchen wie dem Groß und-Außenhandel, dem Einzelhandel, der Süßwarenindustrie, der Eisen- und Stahlindustrie oder im Hotel- und Gaststättengewerbe bewegen sich die Tarifabschüsse für das Jahr 2017 zwischen 2,3 und 2,6 Prozent. In den meisten Tarifbranchen wurden zweijährige Tarifverträge mit zweistufigen Lohnerhöhungen vereinbart.
Inflation übersteigt Lohnplus
„Tarifbeschäftigte erzielen auch in diesem Jahr wieder reale Lohnzuwächse“, erklärt der WSI-Tarifexperte Prof. Dr. Thorsten Schulten. „Aufgrund der höheren Inflationsrate fallen diese jedoch deutlich geringer aus als 2016.“ Bei einem Anstieg der Verbraucherpreise um 1,6 Prozent ergebe sich im ersten Halbjahr 2017 bei den Tariflöhnen real ein Plus von 0,9 Prozent. Im Vorjahr stiegen die Tariflöhne preisbereinigt hingegen um 1,9 Prozent.
(Hans Böckler Stiftung, PM vom 02.08.2017/ Viola C. Didier)