• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Zur Einstandspflicht einer Betriebsunterbrechungsversicherung

22.09.2021

Meldung, Wirtschaftsrecht

Zur Einstandspflicht einer Betriebsunterbrechungsversicherung

Das Hanseatische Oberlandesgericht Bremen hat sich in gleich zwei parallel gelagerten Verfahren mit der Einstandspflicht einer Betriebsunterbrechungsversicherung für die Folgen der Corona-Pandemie im Bereich der Gastronomie beschäftigt.

Beitrag mit Bild

©Cristian Storto/123rf.com

Mitte März 2020 mussten aufgrund des ersten Lockdowns gastronomische Betriebe geschlossen werden. Einige der Betreiber*innen hatten bereits Jahre zuvor sog. Betriebsschließungsversicherungen abgeschlossen, die im Falle von Betriebsunterbrechungen aufgrund des Auftretens übertragbarer Krankheiten Ersatz des Einnahmeausfalls bzw. für den Verlust von Waren leisten sollen.

Bestimmte Krankheiten ja – COVID-19 nein

In den Versicherungsbedingungen dieser Verträge sind einzelne Krankheiten bzw. Krankheitserreger benannt, die – falls sie zu einer Schließungsanordnung der Behörden führen – den Anspruch auf die Versicherungsleistung begründen. Nicht genannt sind die COVID-19-Erkrankung bzw. das SARS-CoV-2-Virus.

Betriebsunterbrechungsversicherung greift nicht

Das Hanseatische Oberlandesgericht Bremen hat mit Urteil vom 16.09.2021 (3 U 009/21) entschieden, dass die Regelungen der streitgegenständlichen Versicherungsverträge abschließend zu verstehen sind. Sie sind dementsprechend nicht auf die Corona-Erkrankung anwendbar. Damit besteht keine Leistungspflicht der verklagten Betriebsunterbrechungsversicherung. Zur Begründung hat das Gericht ausgeführt, dass die Versicherungsbedingungen eindeutig im entschiedenen Sinne auszulegen seien und auch einer gesetzlich vorgesehenen Kontrolle nach dem Recht der Allgemeinen Geschäftsbedingungen standhalten, sie also die Versicherungsnehmer*innen nicht unangemessen benachteiligen.

Das Oberlandesgericht Bremen hat die Revision zum Bundesgerichtshof zugelassen, das Urteil ist daher noch nicht rechtskräftig.


OLG Bremen vom 20.09.2021 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro

Weitere Meldungen


Meldung

© tashka2000/fotolia.com


15.08.2025

Phishing: BGH sieht grobe Fahrlässigkeit bei TAN-Weitergabe

Der BGH betont die Eigenverantwortung im Online-Banking. Trotz technischer Sicherheitslücken überwiegt bei grob fahrlässigem Verhalten die Pflichtverletzung des Nutzers.

weiterlesen
Phishing: BGH sieht grobe Fahrlässigkeit bei TAN-Weitergabe

Meldung

Der Betrieb


15.08.2025

Umweltverbandsklagen: Bundesregierung zu Auswirkungen des Verbandsklagerechts

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Umweltverbandsklagen machen nur einen winzigen Bruchteil aller Verwaltungsverfahren aus.

weiterlesen
Umweltverbandsklagen: Bundesregierung zu Auswirkungen des Verbandsklagerechts

Meldung

©Sondem/fotolia.com


14.08.2025

Meta: Eilantrag gegen KI-Datennutzung gescheitert

Ein Eilantrag der niederländischen Stiftung SOMI gegen Meta ist gescheitert. Das OLG sah keine Dringlichkeit, um die Nutzung von Daten für KI-Zwecke zu stoppen.

weiterlesen
Meta: Eilantrag gegen KI-Datennutzung gescheitert

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank