• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Zur Abgrenzung von Masseverbindlichkeit und Insolvenzforderung

04.04.2016

Meldung, Steuerrecht

Zur Abgrenzung von Masseverbindlichkeit und Insolvenzforderung

Beitrag mit Bild

Wurde der den Umsatzsteueranspruch begründende Tatbestand bereits vor oder erst nach Insolvenzeröffnung verwirklicht?

Für die Anwendung des § 96 Abs. 1 Nr. 1 InsO ist es entscheidend, ob zum Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung bereits alle materiell-rechtlichen Tatbestandsvoraussetzungen vorliegen.

Nach § 96 Abs. 1 Nr. 1 InsO ist die Aufrechnung unzulässig, wenn ein Insolvenzgläubiger erst nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens etwas zur Insolvenzmasse schuldig geworden ist. Die für eine Aufrechnung wichtige Abgrenzung zwischen Masseverbindlichkeiten und Insolvenzforderungen bestimmt sich danach, ob der den Umsatzsteueranspruch begründende Tatbestand nach den steuerrechtlichen Vorschriften bereits vor oder erst nach Insolvenzeröffnung vollständig verwirklicht ist. Dies hat das Finanzgericht Hamburg mit Urteil 6 K 167/15 vom 25.11.2015 entschieden.

Zeitpunkt der Steuerentstehung irrelevant

Nicht maßgeblich ist der Zeitpunkt der Steuerentstehung nach § 13 UStG, so die Richter, sondern ob sämtliche materiell-rechtlichen Tatbestandsvoraussetzungen für die Entstehung des Erstattungsanspruchs im Zeitpunkt der Eröffnung des Insolvenzverfahrens vorgelegen haben. Es handelt sich in diesem Sinne um eine materiell-rechtliche Voraussetzung, wenn für eine Berichtigung gem. § 14c Abs. 2 in Verbindung mit § 17 Abs. 1 UStG verlangt wird, dass die Gefährdung des Steueraufkommens beseitigt ist.

Gegen das Urteil wurde unter dem Az. VII R 34/15 Revision beim BFH eingelegt.

(FG Hamburg, NL 1/16 vom 31.03.2016 / Viola C. Didier)


Weitere Meldungen


Steuerboard

Raphael Baumgartner / Cindy Slominska


26.11.2025

Freistellung oder Anrechnung? BFH zweifelt an der Europarechtskonformität des § 20 Abs. 2 AStG

Die jüngste Vorlage des BFH zu § 20 Abs. 2 AStG lenkt den Blick erneut auf die Frage, ob der zwingende Methodenwechsel ohne jede Entlastungsmöglichkeit mit der Niederlassungsfreiheit vereinbar ist.

weiterlesen
Freistellung oder Anrechnung? BFH zweifelt an der Europarechtskonformität des § 20 Abs. 2 AStG

Meldung

© bluedesign / fotolia.com


26.11.2025

Reformvorschläge der EU-Kommission zur Offenlegungsverordnung

Die EU-Kommission plant eine SFDR-Überarbeitung, um ESG-Offenlegungspflichten zu vereinfachen und ein neues Kategorisierungssystem für Finanzprodukte einzuführen.

weiterlesen
Reformvorschläge der EU-Kommission zur Offenlegungsverordnung

Meldung

©Bits and Splits/fotolia.com


26.11.2025

Beispiele für Prüfungsvermerke zu ISSA 5000

Mit der Veröffentlichung zusätzlicher Mustervermerke erweitert das IAASB die Anwendungshilfen für Nachhaltigkeitsprüfungen nach ISSA 5000.

weiterlesen
Beispiele für Prüfungsvermerke zu ISSA 5000

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank