22.07.2015

Arbeitsrecht, Meldung

Zum Diskriminierungsschutz für Schwangere

Beitrag mit Bild

Der Betrieb

Die wiederholte Kündigung einer schwangeren Frau ohne Zustimmung der Arbeitsschutzbehörde kann einen Anspruch auf Geldentschädigung wegen Diskriminierung auslösen. Das hat das Arbeitsgericht Berlin entschieden.

In dem entschiedenen Fall hatte ein Rechtsanwalt die bei ihm beschäftigte Klägerin bereits während der Probezeit gekündigt. Diese Kündigung hatte das Arbeitsgericht in einem vorangegangenen Kündigungsschutzverfahren nach § 9 MuSchG für unwirksam erklärt, weil die Klägerin ihrem Arbeitgeber gleich nach der Kündigung unter Vorlage des Mutterpasses mitgeteilt hatte, dass sie schwanger sei und der Arbeitgeber keine Zustimmung der Arbeitsschutzbehörde zur Kündigung eingeholt hatte.

Mit Fortbestand der Schwangerschaft muss gerechnet werden

Einige Monate später kündigte der Anwalt sie erneut ohne Zustimmung der Arbeitsschutzbehörde. Seine Einlassung, er sei davon ausgegangen, dass die Schwangerschaft schon beendet sei, ließ das Arbeitsgericht Berlin mit Urteil vom 08.05.2015 (Az. 28 Ca 18485/14) nicht gelten. Es erklärte auch die erneute Kündigung für unwirksam und verurteilte den Arbeitgeber zur Zahlung einer Geldentschädigung in Höhe von 1.500 Euro nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG). Der Arbeitgeber habe aufgrund des ersten Kündigungsschutzverfahrens und der Kenntnis des Mutterpasses mit dem Fortbestand der Schwangerschaft rechnen müssen.

(ArbG Berlin / Viola C. Didier)


Weitere Meldungen


Meldung

andreypopov/123rf.com


03.06.2025

Nur jeder Zweite erhält Urlaubsgeld

Urlaubsgeld ist für viele Beschäftigte eine wichtige Unterstützung, aber längst kein Standard. Tarifverträge machen den größten Unterschied bei Auszahlung und Höhe.

weiterlesen
Nur jeder Zweite erhält Urlaubsgeld

Meldung

©Marco2811/fotolia.com


03.06.2025

Steuern international: BFH stoppt Anrechnungsmethode bei Minderbeteiligung

Steuerpflichtige sollten ihre Beteiligungen an ausländischen Gesellschaften genau prüfen – insbesondere im Hinblick auf die Frage, ob eine rechtliche oder tatsächliche Beherrschung vorliegt. Nur dann kann ein Methodenwechsel zur Anrechnung in Betracht kommen. Andernfalls droht eine unzulässige Doppelbesteuerung.

weiterlesen
Steuern international: BFH stoppt Anrechnungsmethode bei Minderbeteiligung

Meldung

©magele-picture/fotolia.com


02.06.2025

Grundstücksübertragung: Schuldenübernahme löst Steuerpflicht aus

Die Übernahme von Schulden bei einer Grundstücksübertragung innerhalb von zehn Jahren nach dem Kauf führt zu einem steuerpflichtigen Veräußerungsgeschäft.

weiterlesen
Grundstücksübertragung: Schuldenübernahme löst Steuerpflicht aus

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank