Laut dem aktuellen IAB-Forschungsbericht hätte eine pauschale US-Zollerhöhung um 25 % auf Importe aus Deutschland und anderen großen Wirtschaftsnationen erhebliche wirtschaftliche Folgen. Zwei Szenarien wurden analysiert: Im ersten erhöht allein die USA ihre Zölle, im zweiten reagieren die betroffenen Länder, darunter die EU, mit eigenen 25-%-Zöllen. In beiden Fällen sinkt das deutsche Bruttoinlandsprodukt, im Szenario mit Gegenmaßnahmen sogar trotz Rückführung der Zolleinnahmen in die jeweiligen Volkswirtschaften.
Deutliche Beschäftigungsverluste erwartet
Der Arbeitsmarkt in Deutschland ist besonders betroffen: Bereits ein Jahr nach Einführung der Zölle könnte die Nachfrage nach Arbeitskräften um rund 90.000 Personen sinken. Besonders stark betroffen wären Berufe im Maschinenbau, Fahrzeugbau sowie in der Metallverarbeitung. Auch unternehmensnahe Dienstleistungen, Handel, Tourismus und Logistik spüren die Auswirkungen – mit rückläufiger Nachfrage und Beschäftigungseinbußen.
Kein einfacher Ausweg durch neue Exportmärkte
Die Hoffnung, Exportverluste durch neue Handelspartner auszugleichen, ist nur begrenzt realistisch. Selbst eine drastische Reduktion von Zöllen um 50 % mit anderen Partnerstaaten könnte den Rückgang nicht vollständig kompensieren. Dennoch könnten gezielte Freihandelsabkommen helfen, die negativen Effekte abzumildern.
Der IAB-Forschungsbericht macht damit deutlich, wie stark außenwirtschaftliche Spannungen auf den deutschen Arbeitsmarkt durchschlagen. Zölle sind nicht nur ein Instrument der Handelspolitik – sie treffen Menschen in Industrie und Dienstleistung unmittelbar.