Das von der KfW für Deutschland geschätzte Kreditneugeschäft mit Unternehmen und Selbstständigen ist im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,9 % gestiegen. Damit lässt die Wachstumsrate gegenüber dem Vorquartal (4,8 %) zwar leicht nach, bleibt aber klar überdurchschnittlich.
KfW Research rechnet damit, dass das Kreditneugeschäft im letzten Quartal 2017 ähnlich stark oder etwas stärker gewachsen ist als zuletzt, erwartet zugleich aber, dass nach der kräftigen Entwicklung des Jahres 2017 die Wachstumsrate zu Beginn des Jahres 2018 etwas nachlässt.
Kreditbedingungen weiterhin sehr gut
Insgesamt signalisieren mehrere Faktoren eine anhaltende positive Entwicklung. Auf der Kreditangebotsseite sind die Bedingungen weiterhin sehr gut. Trotz der vorsichtigen Zinswende am Kapitalmarkt seit Herbst 2016 halten sich die Kreditkosten der Unternehmen insgesamt auf rekordniedrigen Niveaus. Gleichzeitig deutet der Bank Lending Survey darauf hin, dass angesichts eines hohen Wettbewerbs die Kreditinstitute ihre Konditionen tendenziell weiter lockern.
Anreize für Investitionen gut fürs Kreditgeschäft
Auf der Nachfrageseite sprechen mehrere Gründe für eine anhaltend hohe Dynamik beim Kreditneugeschäft: Die Konjunktur ist stark, das ifo-Geschäftsklima eilt von Rekord zu Rekord. Die Arbeitslosenquote liegt mit 5,6 % so tief wie noch nie seit der Wiedervereinigung und die Kapazitätsauslastung über ihrem langfristigen Durchschnitt. In einer solchen Konstellation entstehen Anreize für Investitionen und damit mittelbar für ein weiter dynamisches Kreditgeschäft.
(KfW Research, PM vom 16.01.2018 / Viola C. Didier)