In den Monaten Januar bis September 2016 meldeten die deutschen Amtsgerichte 16.480 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 5,2 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Im Wirtschaftsbereich Handel gab es in den Monaten Januar bis September 2016 mit 2.926 Fällen die meisten Unternehmensinsolvenzen. 2.801 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Baugewerbes. Im Wirtschaftsbereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 1.926 und im Gastgewerbe 1.797 Insolvenzanträge gemeldet.
Deutlicher Anstieg der offenen Forderungen
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für den Zeitraum Januar bis September 2016 auf rund 21,4 Milliarden Euro. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatten sie bei rund 13,3 Milliarden Euro gelegen. Dieser Anstieg der Forderungen – bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der Unternehmensinsolvenzen – ist darauf zurückzuführen, dass die Gerichte in den Monaten Januar bis September 2016 mehr Insolvenzen von wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen registrierten als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Prognose Insolvenzgeschehen 2016
Auf Basis der bisherigen Entwicklung rechnet das Statistische Bundesamt für das gesamte Jahr 2016 mit rund 22.000 Unternehmensinsolvenzen (2015: 23.123). Das wäre die niedrigste Zahl an Unternehmensinsolvenzen seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999. Weiterhin werden rund 78.200 Verbraucherinsolvenzen (2015: 80.347) für das Jahr 2016 erwartet. Die Gesamtzahl der Insolvenzen für das Jahr 2016 wird voraussichtlich bei rund 124.100 Insolvenzfällen liegen (2015: 127.683).
(Statistisches Bundesamt, PM vom 09.12.2016/ Viola C. Didier)