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19.08.2016

Betriebswirtschaft, Meldung

Digitalisierung: Unternehmen schöpfen Potenzial nicht aus

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Für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands geht kein Weg an der Digitalisierung vorbei, zeigt die KfW-Studie. Dafür muss nicht nur in Soft- und Hardware, sondern unbedingt auch in Wissen investiert werden.

Der deutsche Mittelstand befindet sich noch in einer frühen Phase der Digitalisierung, wie eine neue Studie von KfW Research zeigt. 80 Prozent haben Digitalisierungsprojekte zwar schon umgesetzt, aber meist nur mit kleinem Umfang, der die Potenziale bei weitem nicht ausschöpft.

Vier von fünf KMU (kleine und mittlere Unternehmen) haben in den zurückliegenden drei Jahren Digitalisierungsprojekte umgesetzt und in neue Technologien oder Verbesserung der IT-Kompetenz investiert. Die einzelnen Vorhaben hatten jedoch meist nur einen überschaubaren Umfang: Vor allem kleine Unternehmen (unter 10 Beschäftigte) setzten dafür weniger als 10.000 Euro pro Jahr ein – und planen häufig für die nächsten Jahre keine höheren Ausgaben. Knapp die Hälfte der großen Mittelständler (150 und mehr Beschäftigte) geben über 100.000 Euro im Jahr dafür aus.

Gefahr, den Anschluss zu verlieren

„Die mittelständische Wirtschaft schöpft das Potenzial der Digitalisierung bisher bei weitem noch nicht aus“, kommentiert Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe die Studienergebnisse. In der Digitalisierung liegen daher noch große, nicht ausgeschöpfte strategische Potenziale. Schlimmstenfalls laufen Unternehmen die Gefahr, den Anschluss zu verlieren. 78 % der Unternehmen haben zwischen 2013 und 2015 in technologische Projekte investiert (Hardware, Software, IT-Sicherheit, Website, IT-Bezugsformen, Verknüpfung von Prozessen). Projekte zur Erweiterung von Kompetenzen im Bereich der Digitalisierung (IT-Weiterbildung, IT-Beratung, Reorganisation des Workflows, Konzepte für Internetmarketing und -vertrieb) wurden von 64 % der Mittelständler umgesetzt. Vorreiterunternehmen realisieren fast doppelt so häufig Kompetenzprojekte wie Nachzügler.

Datenschutz und Internetgeschwindigkeit als Hemmnis

Als wesentliche Hemmnisse einer weitergehenden Digitalisierung nennen die Unternehmen mangelnde IT-Kompetenzen ihrer Belegschaft (67 %), Anforderungen des Datenschutzes und der Datensicherheit (62 %) und die mangelhafte Geschwindigkeit der Internetverbindung (58 %). Doch auch ein schneller Abbau dieser Hemmnisse dürfte nicht ausreichen, um einen ‚Digitalisierungsschub“ im deutschen Mittelstand auszulösen: Viele Unternehmen scheinen den Nutzen einer weitergehenden Digitalisierung für ihr Geschäftsmodell noch nicht erkennen zu können: sie fürchten die hohen Investitions- sowie Betriebskosten (59 %) und investieren aus diesem Grund nicht oder zu wenig in digitale Projekte.

(KfW vom 18.08.2016/ Viola C. Didier)


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