• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Unruhe in Europa macht den Mittelstand nervös

09.07.2015

Betriebswirtschaft, Meldung

Unruhe in Europa macht den Mittelstand nervös

Beitrag mit Bild

Der Betrieb

Die Unruhe in Europa angesichts des Verhandlungsdramas mit Griechenland hinterlässt Spuren. Der deutsche Mittelstand startet mit einem spürbaren Stimmungsdämpfer in den Sommer, wie das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer belegt.

Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen fällt im Juni um 1,3 Zähler auf 14,4 Saldenpunkte. Beide Komponenten sind im Minus: Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verschlechtert sich um 2,1 Zähler auf 22,1 Saldenpunkte. Der Ausblick trübt sich leicht ein, die Erwartungen der Mittelständler sinken um 0,5 Zähler auf 6,4 Saldenpunkte.

Schlechte Stimmung in exportsensitiven Branchen

Beim Blick in die Branchen zeigt sich: Die Stimmungsverschlechterung im Mittelstand ist ausschließlich auf die relativ kräftige Klimaeintrübung im Verarbeitenden Gewerbe und im Großhandel zurückzuführen – ein starkes Indiz, dass sie in erster Linie auf das europäische und internationale Umfeld zurückzuführen ist, da beide Wirtschaftsbereiche exportsensitiv sind. Demgegenüber zieht das Geschäftsklima im mittelständischen Einzelhandel auf bereits sehr hohem Niveau nochmals leicht (+0,1 Zähler auf 21,2 Saldenpunkte) und beim Bau sogar kräftig an (+2,7 Zähler auf 21,3 Saldenpunkte). Damit führen die beiden am stärksten auf die Binnenwirtschaft ausgerichteten Branchen die Stimmungstabelle im Juni mit großem Abstand an und belegen so einmal mehr die gute Verfassung der heimischen Nachfrage.

Große Firmen sind optimistischer

Bei den Großunternehmen hält sich der Rückgang des Geschäftsklimas im Juni in Grenzen (-0,7 Zähler auf 12,6 Saldenpunkte). Zwar bewerten sie ihre aktuelle Lage ebenfalls merklich schlechter (-3,0 Zähler auf 20,3 Saldenpunkte). Im Unterschied zum Mittelstand sind die großen Firmen aber immerhin wieder etwas optimistischer als im Vormonat: Ihre Erwartungen verbessern sich um 1,4 Zähler auf 4,6 Saldenpunkte. Daraus spricht wohl die Hoffnung, dass die Weltwirtschaft im weiteren Jahresverlauf etwas an Dynamik gewinnen kann, nachdem die USA ihre konjunkturellen Startschwierigkeiten überwunden haben. Zudem wirkt die Euroabwertung nach.

Klimaeintrübung verschlechtert Prognose nicht

„Wir erwarten für Deutschland in diesem Jahr ein ordentliches Realwachstum von 1,5 Prozent. Die Klimaeintrübung im Juni ändert daran grundsätzlich nichts. Vielmehr sehen wir uns mit unserer relativ vorsichtigen Prognose gut auf Kurs“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. Der Ausblick für Europa und Deutschland werde allerdings mit dem de facto Zahlungsausfall Griechenlands gegenüber dem IWF und den anstehenden schwierigen Verhandlungen nach dem Nein-Ergebnis im Referendum laut KfW zunehmend unsicherer.

(KfW / Viola C. Didier)


Weitere Meldungen


Meldung

anutaray/123RF.com


19.04.2024

Hinweise zur Prüfung nach dem Verpackungsgesetz

Die Zentrale Stelle Verpackungsregister gibt Hinweise zur Prüfung nach dem Verpackungsgesetz, um Fehlerquellen in der Praxis zu vermeiden.

weiterlesen
Hinweise zur Prüfung nach dem Verpackungsgesetz

Meldung

©Travis/fotolia.com


19.04.2024

Komplizierte Dokumentationspflichten bei Kryptowährungen

Der DStV beurteilt die Umsetzung der im neuerlichen BMF-Entwurfsschreiben ausgeführten Dokumentationspflichten bei Kryptowährungen in der Praxis als schwierig.

weiterlesen
Komplizierte Dokumentationspflichten bei Kryptowährungen

Meldung

©asbe24/fotolia.com


18.04.2024

Diskriminierung von Vätern bei Kindererziehungszeiten?

Das Bundessozialgericht hat sich mit der Frage befasst, ob Väter bei der Zuordnung von Kindererziehungszeiten für die Rente diskriminiert werden.

weiterlesen
Diskriminierung von Vätern bei Kindererziehungszeiten?

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank