• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Treueboni: Was ist bei Stichtagsklauseln zu beachten?

07.12.2016

Arbeitsrecht, Meldung

Treueboni: Was ist bei Stichtagsklauseln zu beachten?

Beitrag mit Bild

Bei dem Urteil des LAG Nürnberg handelt es sich um eine Einzelfallentscheidung. Gleichwohl führt sie zu einer erheblichen Rechtsunsicherheit beim Thema Stichtagsklauseln.

Das Landesarbeitsgericht Nürnberg hat sich mit der Frage befasst, ob eine Vereinbarung den Arbeitnehmer unangemessen benachteiligt, wonach er seine für Vorjahre angerechnete und kumulierte Treueboni verliert, wenn er vor einem bestimmten Stichtag das Arbeitsverhältnis kündigt.

Nach ständiger Rechtsprechung des BAG kann eine allein die Betriebstreue belohnende Sonderzahlung von dem Bestand des Arbeitsverhältnisses zum Auszahlungszeitpunkt abhängig gemacht werden, ohne dass danach differenziert werden muss, in wessen Verantwortungs- und Risikobereich die Beendigung des Arbeitsverhältnisses fällt.

LAG Nürnberg widerspricht BAG

In Abweichung von dieser Rechtsprechung vertritt das LAG Nürnberg im Urteil vom 01.07.2016 (Az. 3 Sa 426/15) die Auffassung, dass eine Vereinbarung, wonach der Arbeitnehmer ihm für Vorjahre angerechnete und kumulierte Treueboni verliert, wenn er vor einem bestimmten Stichtag das Arbeitsverhältnis kündigt, unwirksam ist, da sie nicht danach differenziert, aus wessen Sphäre der Grund für die Eigenkündigung stammt. Die Entscheidung deutet auf einen Wandel in der Rechtsprechung im Bereich von Stichtagsklauseln bei Treueprämien und eine Annäherung an die geltenden Grundsätze bei Rückzahlungsklauseln hin.

Folgen für die Praxis

Welche Folgen dieses Urteil in der Praxis haben wird und wie mit der neuen Rechtsunsicherheit umzugehen ist, erläutert RAin Vera Ellger, LL.M. in DER BETRIEB vom 02.12.2016, Heft 48, Seite 2848, Dokumentennummer DB1220652.

(DER BETRIEB/ Viola C. Didier)


Weitere Meldungen


Meldung

©Zerbor/fotolia.com


26.07.2024

Gesundheitsbezogene Werbeaussagen unter der Lupe

Hersteller von Lebensmitteln versuchen immer wieder, ihre Produkte in der Werbung als gesundheitsfördernd erscheinen zu lassen, weil das einen besseren Absatz verspricht.

weiterlesen
Gesundheitsbezogene Werbeaussagen unter der Lupe

Meldung

©Melinda Nagy/123rf.com


26.07.2024

Corona-Infektion als Arbeitsunfall nur bei Nachweis

Für die Anerkennung einer Infektion mit dem COVID-19-Virus als Arbeitsunfall ist ein Vollbeweis erforderlich, dass sich die Übertragung des Virus tatsächlich am Arbeitsplatz ereignet hat.

weiterlesen
Corona-Infektion als Arbeitsunfall nur bei Nachweis

Meldung

adiruch/123rf.com


25.07.2024

CSR: Nachhaltigkeitsberichterstattung – möglichst bürokratiearm

Mit dem Umsetzungsgesetz zur CSR-Richtlinie versucht die Bundesregierung, so minimalinvasiv und bürokratiearm wie möglich vorzugehen.

weiterlesen
CSR: Nachhaltigkeitsberichterstattung – möglichst bürokratiearm

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank