• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Totalverlust aus dem Betrieb einer Photovoltaik-Anlage

22.08.2024

Meldung, Steuerrecht

Totalverlust aus dem Betrieb einer Photovoltaik-Anlage

Der Betrieb einer Photovoltaik-Anlage kann steuerliche Verluste verursachen, wenn die Gewinnerzielungsabsicht fehlt.

Beitrag mit Bild

© diyanadimitrova/fotolia.com

Ein Urteil des Finanzgerichts Baden-Württemberg vom 13.11.2023 (10 K 646/22) befasst sich ausführlich mit der steuerlichen Behandlung von Eigenverbrauch bei dem Betrieb einer Photovoltaik-Anlage. Das Gericht stellte fest, dass die Gewinnerzielungsabsicht bei Photovoltaik-Anlagen in zwei Stufen geprüft werden muss: Zunächst wird eine Ergebnisprognose erstellt, die zeigt, ob ein Gewinn in einem bestimmten Zeitraum zu erwarten ist. Fällt diese negativ aus, müssen die Gründe analysiert werden, um festzustellen, ob die Tätigkeit steuerlich relevant ist.

20-Jahres-Prognose und Totalverlust

Das Gericht legte einen Prognosezeitraum von 20 Jahren zugrunde, da die PV-Anlage eine betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von 20 Jahren hat. In dieser Zeitspanne wurde ein Totalverlust prognostiziert, was zur Ablehnung der steuerlichen Anerkennung der Verluste führte. Ein Restwert der Anlage wurde dabei nicht berücksichtigt, da er spekulativ und nicht ausreichend abschätzbar sei.

Bewertung des Eigenverbrauchs

Für den selbst verbrauchten Strom muss der Teilwert angesetzt werden, der den Herstellungskosten entspricht. Der erzeugte Strom wird als Umlaufvermögen behandelt, wobei die Wiederbeschaffungskosten die Obergrenze des Teilwerts darstellen.

Keine steuerliche Anerkennung bei fehlender Gewinnerzielungsabsicht

Da im Streitfall kein Gewinn innerhalb des 20-Jahres-Zeitraums erwartet wurde und der Betrieb der Anlage überwiegend dem Eigenverbrauch diente, erkannte das Gericht keine Gewinnerzielungsabsicht an. Diese Entscheidung wurde auch nicht zur Revision zugelassen, da es sich um eine Einzelfallentscheidung handelt.


FG Baden-Württemberg vom 20.08.2024 / RES JURA Redaktionsbüro

Weitere Meldungen


Meldung

©Stockfotos-MG/fotolia.com


03.11.2025

Kreditwiderruf: EuGH stärkt Verbraucherrechte

Das EuGH-Urteil stärkt die Verbraucherposition beim Autokauf per Kredit erheblich und stellt klar, dass eine fehlerhafte Vertragsgestaltung weitreichende Folgen für Banken hat.

weiterlesen
Kreditwiderruf: EuGH stärkt Verbraucherrechte

Meldung

©Stockfotos-MG/fotolia.com


03.11.2025

Mindestlohn steigt 2026 auf 13,90 Euro

Die Bundesregierung hat beschlossen, den Mindestlohn bis 2027 in zwei Stufen um insgesamt knapp 14 % zu erhöhen: auf 13,90 Euro ab 2026 und 14,60 Euro ab 2027.

weiterlesen
Mindestlohn steigt 2026 auf 13,90 Euro

Rechtsboard

Daniel Greger / Friederike Wolter


31.10.2025

Equal Pay – Verstoß gegen das Entgeltgleichheitsgebot kann Gehaltsanpassung bis zur Höhe der Bezüge der Vergleichsperson bedingen

Das BAG gibt in seiner Pressemitteilung zum Urteil vom 23.10.2025 – 8 AZR 300/24 zu erkennen, dass ein Verstoß gegen das Entgeltgleichheitsgebot zur Zahlung des Entgelts verpflichtet, das dem im Rahmen des Paarvergleichs herangezogenen Kollegen gezahlt wird, also nach „ganz oben“ – nicht nur zu einer Anpassung an den Mittelwert des Entgelts der Vergleichsgruppe des anderen Geschlechts.

weiterlesen
Equal Pay – Verstoß gegen das Entgeltgleichheitsgebot kann Gehaltsanpassung bis zur Höhe der Bezüge der Vergleichsperson bedingen

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank