28.12.2017

Arbeitsrecht, Meldung

Tarifabschlüsse: Bilanz 2017

Beitrag mit Bild

©jonasginter/fotolia.com

Die Tarifabschlüsse 2017 sahen in den meisten Branchen für dieses Jahr tabellenwirksame Tarifsteigerungen zwischen 2,0 und 3,0 % vor. Das zeigt eine erste Tarifbilanz des WSI-Tarifarchivs der Hans-Böckler-Stiftung für die Tarifrunde 2017.

Der Schwerpunkt der Tarifsteigerungen 2017 lag um 2,5 %. Die Mehrzahl der Tarifabschlüsse hat eine mehrjährige Laufzeit und sieht weitere Tariferhöhungen für das kommende Jahr 2018 vor, die sich überwiegend zwischen 1,7 und 2,5 % bewegen. Dazu einige Beispiele:

  • Im öffentlichen Dienst (Länder) vereinbarte ver.di eine Erhöhung der Tarifverdienste um 2,0 % ab Januar 2017. Zusätzlich wurde eine soziale Komponente vereinbart, wonach die Tarifgruppen mindestens um 75 Euro pro Monat angehoben werden. Für das Jahr 2018 ist eine weitere Tariferhöhung von 2,35 % vorgesehen. Die Laufzeit beträgt insgesamt 2 Jahre.
  • In der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie erreichte die IG Metall neben einer Pauschalzahlung von 320 Euro eine Tariferhöhung von 2,7 % ab August 2017 und einer weiteren Anhebung um 1,7 % ab September 2018 bei einer Laufzeit von insgesamt 24 Monaten.
  • In der Eisen- und Stahlindustrie vereinbarte die IG Metall nach einem Nullmonat eine Tariferhöhung von 2,3 % in diesem Jahr und weiteren 1,7 % im kommenden Jahr bei einer Laufzeit von insgesamt 22 Monaten.
  • Im Groß- und Außenhandel (NRW) erhalten die Beschäftigten nach 3 Nullmonaten eine Tariferhöhung von 2,5 % ab August dieses Jahres und weitere 2,0 % ab Mai nächsten Jahres bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Im Einzelhandel (NRW) erreichte ver.di nach 2 Nullmonaten eine Tariferhöhung von 2,3 % ab Juli 2017 und 2,0 % ab Mai 2018. Zusätzlich erhalten die Beschäftigten im März 2018 eine Einmalzahlung von 50 Euro. Die Laufzeit beträgt insgesamt 24 Monate.
  • In der Systemgastronomie vereinbarte die NGG nach 7 Nullmonaten Tariferhöhungen von durchschnittlich 2,6 %, wobei die unterste Entgeltgruppe um 4,7 % auf 9 Euro pro Stunde angehoben wurde. Für die Jahre 2018 und 2019 sind weitere Tariferhöhungen von durchschnittlich 2,3 und 2,5 % vorgesehen. Die Laufzeit beträgt insgesamt 36 Monate.
  • Im Gebäudereinigerhandwerk vereinbarte die IG BAU eine endgültige Ost/West-Angleichung der Löhne bis Ende 2020. Bis dahin steigen die Löhne durchschnittlich im Westen jährlich zwischen 1,7 und 2,0 % und im Osten jährlich zwischen 4,7 und 5,1 %. Der Abschluss hat eine Laufzeit von 38 Monaten.

Der Anstieg der Verbraucherpreise wird in diesem Jahr mit rund 1,7 % wieder deutlich stärker als in den Vorjahren ausfallen. „Die höhere Preissteigerungsrate führt zu einem geringeren Reallohnzuwachs. Auf das ganze Jahr 2017 gerechnet ist mit einer realen Steigerung der Tarifverdienste von bis zu 0,8 % zu rechnen“, erklärt der Leiter des WSI-Tarifarchivs Prof. Dr. Thorsten Schulten.

(Hans-Böckler-Stiftung, PM vom 18.12.2017 / Viola C. Didier)


Weitere Meldungen


Meldung

©dekanaryas/fotolia.com


04.10.2024

EuGH zur Kennzeichnung ökologischer/biologischer Erzeugnisse

Der EuGH stellt klar, dass Lebensmittel aus Drittländern das EU-Bio-Logo nur tragen dürfen, wenn sie den EU-Vorgaben vollständig entsprechen.

weiterlesen
EuGH zur Kennzeichnung ökologischer/biologischer Erzeugnisse

Meldung

tanaratgraphy/123rf.com


04.10.2024

Nachhaltigkeitsberichterstattung: CEAOB veröffentlicht Leitlinien

Ziel der Leitlinien ist ein gemeinsames Verständnis der Eckpunkte für die Prüfung von Nachhaltigkeitsinformationen zur Erlangung begrenzter Prüfungssicherheit.

weiterlesen
Nachhaltigkeitsberichterstattung: CEAOB veröffentlicht Leitlinien

Meldung

© diyanadimitrova/fotolia.com


02.10.2024

Solarpaket: Mehr Solarstrom, weniger Bürokratie

Mit dem Solarpaket sollen die höheren Ausbauziele für Photovoltaik erreicht werden: Bis 2030 sollen 215 Gigawatt (GW) Solarleistung dazukommen.

weiterlesen
Solarpaket: Mehr Solarstrom, weniger Bürokratie

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank