Das Institut für Freie Berufe (IFB) hat für den Bundesverband der Freien Berufe e. V. (BFB) eine Umfrage unter rund 450 Freiberuflern durchgeführt. Einzuschätzen waren die aktuelle wirtschaftliche Lage und die voraussichtliche Geschäftsentwicklung in einer Sechs-Monats-Perspektive.
Die Freien Berufe sind mit ihrer aktuellen wirtschaftlichen Lage weiterhin durchaus zufrieden. Rund 85 Prozent der Befragten schätzen sie als befriedigend oder gut ein. Die Wirtschaftslage bleibt also günstig, wenn sich auch die Stimmung etwas eintrübt. Die konjunkturellen Erwartungen für die kommenden sechs Monate sind im Vergleich zu den Sommerwerten etwas gedämpfter. Das Geschäftsklima, in das die Ist-Beschreibung und die Prognose einfließen, ist aber immer noch positiver als vergleichbare Indizes der gewerblichen Wirtschaft. Die Freien Berufe stehen also vergleichsweise gut da.
Europa: Tonart wird schärfer
„Freiberufler bleiben zudem ein Beschäftigungsmotor. Rund jeder sechste Befragte will innerhalb der kommenden beiden Jahre sogar noch mehr Mitarbeiter einstellen“, erklärt BFB-Präsident Dr. Horst Vinken zu den Ergebnissen hinsichtlich der wirtschaftlichen Situation. „Die Freien Berufe sind ein Schwungrad. Wer hier in die Speichen greift, bremst ihre Dynamik aus. Dessen ungeachtet aber hat die EU-Kommission zuletzt mit ihrer Binnenmarktstrategie auch die deutschen Freien Berufe erneut ins Visier genommen. Es ist ärgerlich und unverständlich, dass das System „Freier Beruf“ nicht als Blaupause genommen, sondern dass stattdessen an seinen Grundfesten gerüttelt wird“, so Vinken, der die Ergebnisse in den europäischen Kontext stellt. „Dass die EU-Kommission die Freien Berufe fokussiert, ist nicht neu. Aber die Binnenmarktstrategie zeigt, dass die Tonart vernehmlich schärfer wird.“
(WPK vom 06.01.2016/ BFB vom 05.01.2016/ Viola C. Didier)