• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Soli-Berechnung: Anrechnung der Gewerbesteuer?

27.10.2015

Meldung, Steuerrecht

Soli-Berechnung: Anrechnung der Gewerbesteuer?

Beitrag mit Bild

Kein Abzug tatsächlich nicht angefallener Gewerbesteuer bei der Bemessung des Solidaritätszuschlags.

Das Finanzgericht Baden-Württemberg hat in zwei Urteilen klargestellt, dass ein Abzug „fiktiver“ Gewerbesteuer von anderen Einkünften als denen aus Gewerbebetrieb bei der Berechnung des Solidaritätszuschlags nicht in Betracht kommt.

Die Kläger der beiden Streitfälle erzielten Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit, aus Kapitalvermögen und aus Vermietung und Verpachtung. Gewerbesteuer – die ausschließlich bei den Einkünften aus Gewerbebetrieb anfällt – hatten sie auf diese Erträge nicht zu zahlen. Die Kläger begehrten beim Finanzamt dennoch – soweit es um den Solidaritätszuschlag ging – die Anrechnung einer fiktiven Gewerbesteuerbelastung nach § 35 EStG mit der Begründung, dass Steuerpflichtige mit nichtgewerblichen Einkünften anderenfalls gegenüber Gewerbetreibenden benachteiligt seien. Nach § 35 Abs. 1 EStG vermindert sich die tarifliche Einkommensteuer – und damit nach § 3 Abs. 2 SolZG auch die Bemessungsgrundlage für den Solidaritätszuschlag – um einen bestimmten Prozentsatz des Gewerbesteuermessbetrags.

Ungleichbehandlung gerechtfertigt

Sowohl der 13. Senat als auch der 12. Senat haben die Klagen abgewiesen (Urteile 13 K 1894/13 vom 28.04.2014 und 12 K 1045/13 vom 26.06.2014). Sie sehen in dem Umstand, dass die Steuerermäßigung bei Einkünften aus Gewerbebetrieb nach § 35 EStG nicht auf andere Einkunftsarten anwendbar ist, eine Kompensation für die Zusatzbelastung, die bei Steuerpflichtigen mit gewerblichen Einkünften mit der Erhebung der Gewerbesteuer einhergeht. Dass die Ungleichbehandlung gerechtfertigt sei und dass dies ausdrücklich auch für die an die Minderung der Einkommensteuer anknüpfende Minderung der Bemessungsgrundlage für den Solidaritätszuschlag gelte, habe der BFH bereits entschieden (BFH-Urteil vom 21.07.2011, Az. II R 52/10). Der BFH hat gegen beide Urteile inzwischen die Revision zugelassen (Az. der Revision VIII R 25/15 und X R 22/15).

(FG Baden-Württemberg / Viola C. Didier)


Weitere Meldungen


Meldung

©peterschreibermedia/123rf.com


19.05.2025

IFAC-Studie: ESG-Berichterstattung wird zum Standard

Die ESG-Berichterstattung hat sich bei globalen Unternehmen etabliert; Prüfleistungen nehmen zu. Gleichzeitig bleibt die Standardvielfalt eine große Herausforderung.

weiterlesen
IFAC-Studie: ESG-Berichterstattung wird zum Standard

Meldung

©wsf-f/fotolia.com


19.05.2025

Gutachten „Vereinfachte Einkommensbesteuerung“

Ein neues Gutachten beleuchtet Wege zu einem einfacheren und effizienteren Einkommensteuersystem – mit klaren Empfehlungen.

weiterlesen
Gutachten „Vereinfachte Einkommensbesteuerung“

Podcast

FACHFRAGEN Podcast


16.05.2025

FACHFRAGEN: Das EU-Omnibus-Paket zur Nachhaltigkeitberichterstattung und Sorgfaltspflichten

Die EU-Kommission möchte einen signifikanten Bürokratieabbau erreichen, um den Wettbewerb der europäischen Wirtschaft zu stärken. Wir möchten in diesem Podcast die zentralen Inhalte des jüngst veröffentlichten Omnibus-Pakets vorstellen und eine kritische Bilanz ziehen.

weiterlesen
FACHFRAGEN: Das EU-Omnibus-Paket zur Nachhaltigkeitberichterstattung und Sorgfaltspflichten

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank