Der Deutsche Anwaltverein (DAV) führt fortlaufend Gespräche mit BMF, BMJV, BRAK und Bankenverband und setzt sich intensiv für die Sicherung des Fortbestands der für die Anwaltschaft sehr wichtigen Sammelanderkonten ein.
BRAK vor Entscheidung: Kommt das belgische Modell?
Gemäß BMF kann der relevante Nichtanwendungserlass nicht über das Ende dieses Jahres verlängert werden, sofern nicht bis im November ein konkretes Konzept zur Prüfung der Sammelanderkonten durch die Rechtsanwaltskammern vorliegt, welches den OECD-Anforderungen genügt. Auf ihrer Hauptversammlung am 19.09.2025 wird die BRAK über die Einführung des sog. „belgischen Modells“ entscheiden. Bei diesem Modell werden Kontoauszugsdaten von den Banken automatisiert über eine Schnittstelle in eine gesicherte Cloudlösung geleitet und dort gemäß festgelegten Prüfkriterien geprüft. Wird hier eine Verdachtsmeldung ausgelöst, würden die Daten über eine „Kontrolleinheit“ bei der BRAK an die regionalen Kammern zur weiteren Prüfung geleitet.
Letzte Chance für Sammelanderkonten
Sollte sich die BRAK gegen dieses Modell aussprechen, steht zu befürchten, dass die Sammelanderkonten nach Ablauf des Nichtanwendungserlasses Ende 2025 von den Banken gekündigt werden. Das würde bedeuten, dass Anwältinnen und Anwälte Fremdgeld nur noch auf speziell für den konkreten Mandanten eröffneten Einzel-Anderkonten entgegennehmen dürften.