Zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres starten wieder über eine halbe Million junge Menschen eine berufliche Ausbildung. Damit die duale Ausbildung den sich ändernden Anforderungen gerecht werden kann, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gemeinsam mit den Sozialpartnern eine Reihe von Ausbildungsordnungen modernisiert. Die Regelungen treten zum 1. August 2015 in Kraft.
Das Duale System hat großen Anteil daran, dass Deutschland die geringste Jugendarbeitslosigkeit in der Europäischen Union hat. Es bietet mit 328 Ausbildungsberufen allen Jugendlichen ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Diese Charakteristika des Dualen Systems tragen dazu bei, dass Deutschland um das Duale System weltweit beneidet wird.
Die Ausbildungs- und Prüfungsinhalte folgender Berufe wurden zukunftsorientiert angepasst:
1. Automatenfachfrau/-mann
2. Bergbautechnologe
3. Betonfertigteilbauer
4. Bogenmacher
5. Fachkraft für Lederherstellung und Gerbereitechnik
6. Geigenbauer
7. Gießereimechaniker
8. Holzmechaniker
9. Kerzenhersteller und Wachsbildner
10. Musikfachhändler
11. Orthopädieschuhmacher
12. Textil- und Modenäher
13. Textil- und Modeschneider
14. Werksteinhersteller
Außerdem wurde der neue Ausbildungsberuf Werkfeuerwehrmann erstmals staatlich anerkannt.
Beispiele zu Neuerungen in den modernisierten Berufen:
Nach sechsjähriger Erprobung wird die Ausbildungsordnung für Automatenfachleute in eine Ausbildungsordnung ohne Befristung umgewandelt. Der neue Beruf unterscheidet zwischen einer technischen und einer kaufmännischen Fachrichtung. Er bietet damit sowohl kaufmännisch interessierten wie technisch orientierten jungen Menschen eine Perspektive.
Beim Bergbautechnologen wurde vor allem die Abschlussprüfung an neue Technologien angepasst. Die Prüfungsanforderungen differenzieren jetzt klar zwischen den Spezialkompetenzen für die Tiefbautechnik und die Tiefbohrtechnik. Der Aufwand für Prüfer wurde deutlich reduziert.
Der Ausbildungsberuf Holzmechaniker wurde um eine dritte Fachrichtung „Montieren von Innenausbauten und Bauelementen“ erweitert, um Unternehmen des Innenausbaus, insbesondere des Ladenbaus die Möglichkeit zu geben, entsprechende Innenausbauten aus einer Hand herzustellen einschließlich des Anschließens von Ver- und Entsorgungsleitungen an vorgefertigte Anschlüsse.
(BMWi / Viola C. Didier)