• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Meta muss zahlen: DSGVO-Urteile setzen klares Zeichen

07.04.2025

Meldung, Wirtschaftsrecht

Meta muss zahlen: DSGVO-Urteile setzen klares Zeichen

In einer Serie von sechs Urteilen hat das Landgericht Berlin II den Social-Media-Konzern Meta zu Auskunft, Löschung personenbezogener Daten und Schadensersatz verurteilt. Hintergrund ist der Umgang mit sensiblen Nutzerdaten über sogenannte Meta Business Tools.

Beitrag mit Bild

©marog-pixcells/fotolia.com

Mehrere Facebook- und Instagram-Nutzer*innen hatten geklagt, weil Meta über die auf Drittwebseiten und in Apps eingebundenen Meta Business Tools ihre digitalen Bewegungen auslesen und aufzeichnen soll – auch ohne deren Zustimmung. Die so erhobenen Daten würden laut Klage mit Nutzerkonten verknüpft, um umfassende Persönlichkeitsprofile zu erstellen. Diese könnten intime Informationen wie politische Überzeugungen, Krankheiten oder Suchtverhalten enthalten.

Metas Verteidigung

Meta argumentierte, die Verantwortung für die Datenverarbeitung liege bei den Drittunternehmen, die die Tools installiert haben. Eine Nutzung der Daten für personalisierte Werbung erfolge nur mit ausdrücklicher Einwilligung der Nutzer*innen. Ansonsten würden Daten lediglich zu Sicherheitszwecken verarbeitet.

Die Entscheidung des Gerichts

Das Landgericht Berlin II gab den Kläger*innen in allen sechs Verfahren Recht (Urteile vom 04.04.2025 – 39 O 56/24, 39 O 67/24, 39 O 57/24, 39 O 97/24, 39 O 218/24, 39 O 184/24).

Nach Art. 15 DSGVO haben die Betroffenen einen Auskunftsanspruch und müssen erfahren, welche Daten über sie verarbeitet wurden. Da keine wirksame Einwilligung über die Datenverarbeitung vorlag, ist diese unzulässig und nach Art. 17 DSGVO zu beenden.

Für den DSGVO-Verstoß sprach das Gericht jedem Kläger 2.000 € zu (Art. 82 DSGVO).

Bedeutung und Ausblick

Die Urteile stärken den Datenschutz und machen deutlich, dass auch große Plattformen wie Meta für intransparente Datenverarbeitung haftbar gemacht werden können. Die Entscheidungen sind noch nicht rechtskräftig – Meta kann innerhalb eines Monats Berufung beim Kammergericht einlegen.


LG Berlin II vom 07.04.2025 / RES JURA Redaktionsbüro (vcd)

Weitere Meldungen


Meldung

gregbrave/123rf.com


20.11.2025

EUDR-Update

Die EU diskutiert kurzfristige Änderungen an der Entwaldungsverordnung (EUDR), darunter erleichterte Pflichten für kleinere Unternehmen und eine Fristverlängerung.

weiterlesen
EUDR-Update

Meldung

©Stockfotos-MG/fotolia.com


20.11.2025

50.800 Stellen in Deutschland verloren

Zwischen 2021 und 2023 haben rund 1.300 größere Unternehmen Teile ihrer Tätigkeiten ins Ausland verlagert, was zu einem Nettoverlust von etwa 50.800 Arbeitsplätzen geführt hat.

weiterlesen
50.800 Stellen in Deutschland verloren

Meldung

©Zerbor/fotolia.com


19.11.2025

Nachzahlungszinsen bei Umsatzsteuer: Billigkeit vor Bürokratie

Bei Nachzahlungszinsen infolge eines vom Finanzamt mitverursachten Rechtsirrtums kann ein Erlass aus sachlichen Billigkeitsgründen gerechtfertigt sein.

weiterlesen
Nachzahlungszinsen bei Umsatzsteuer: Billigkeit vor Bürokratie

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank