• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Lohn- und Arbeitskosten: Deutschland auf Platz 8

20.11.2015

Arbeitsrecht, Meldung

Lohn- und Arbeitskosten: Deutschland auf Platz 8

Beitrag mit Bild

Arbeitskostenentwicklung: In Schweden sanken die Arbeitskosten wegen einer Abwertung der Krone in Euro gerechnet um 2,3 Prozent. In Landeswährung stiegen sie dagegen um 2,7 Prozent.

Deutschland rangiert bei den Lohn- und Arbeitskosten für die private Wirtschaft weiterhin im westeuropäischen Mittelfeld – Ende 2014 lag die Bundesrepublik wie im Vorjahr an achter Stelle unter den EU-Ländern.

Mit nominal 1,8 Prozent lag der Zuwachs der deutschen Arbeitskosten 2014 nahe am sehr niedrigen Durchschnitt von EU (1,5 Prozent) und Euroraum (1,3 Prozent), zeigt der neue Arbeitskostenreport, den das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung veröffentlicht hat. Im ersten Halbjahr 2015 war die Entwicklung der Arbeitskosten in Deutschland mit 3 Prozent deutlich stärker als zuvor. Auch war der Zuwachs, der unter anderem ein Resultat der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns sein dürfte, im deutschen Dienstleistungsbereich kräftiger als im verarbeitenden Gewerbe und merklich höher als im Mittel von EU (2,2 Prozent) und Euro-Raum (1,7 Prozent).

Arbeitskosten: 31,90 Euro pro Stunde

2014 mussten deutsche Arbeitgeber in der Privatwirtschaft (Industrie und privater Dienstleistungsbereich) 31,90 Euro pro geleistete Arbeitsstunde aufwenden. Zu den Arbeitskosten zählen neben dem Bruttolohn die Arbeitgeberanteile an den Sozialbeiträgen, Aufwendungen für Aus- und Weiterbildung sowie als Arbeitskosten geltende Steuern. Höher liegen die Arbeitskosten in sieben Ländern: In Dänemark, Belgien, Schweden, Luxemburg, Frankreich, den Niederlanden und Finnland müssen zwischen 42,10 und 33 Euro pro Stunde ausgegeben werden. Der Durchschnitt des Euroraums liegt bei 28,90 Euro. In den südeuropäischen EU-Staaten betragen sie zwischen 21 Euro (Spanien) und 12,70 Euro (Portugal). In der Slowakei, der Tschechischen Republik, Polen und Ungarn betragen die Stundenwerte zwischen 10 und 7,90 Euro. Schlusslichter sind Rumänien und Bulgarien mit Arbeitskosten von 4,80 bzw. 3,80 Euro pro Stunde.

Differenz zwischen Industrie und Dienstleistungen groß

Im Verarbeitenden Gewerbe betrugen 2014 die Arbeitskosten in Deutschland 37 Euro pro Arbeitsstunde. Im EU-Vergleich steht die Bundesrepublik damit wie im Vorjahr an vierter Stelle als Teil einer größeren Gruppe von Industrieländern, die deutlich über dem Euroraum-Durchschnitt von 31 Euro liegen. Dazu zählen auch Belgien mit industriellen Arbeitskosten von 43,20 Euro, Dänemark (41,60 Euro) und Schweden (41,20 Euro). Im privaten Dienstleistungssektor lagen die deutschen Arbeitskosten 2014 mit 29,10 Euro weiterhin an neunter Stelle nach den nordischen EU-Staaten, den Benelux-Ländern, Frankreich und Österreich. Den höchsten Wert wies Dänemark mit 42,70 Euro aus, der Durchschnitt im Euroraum beträgt 27,90 Euro. 2014 stiegen die Arbeitskosten im deutschen Dienstleistungssektor um 1,7 Prozent, nachdem sie 2013 faktisch stagniert hatten. In der ersten Hälfte 2015 beschleunigte sich das Wachstum der Arbeitskosten im deutschen Dienstleistungssektor aber dann deutlich auf 3,1 Prozent. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Einführung des Mindestlohns eine Rolle spielte, weil dieser insbesondere in niedrig bezahlten Servicebranchen spürbare Einkommensverbesserungen gebracht hat.

(Hans-Böckler-Stiftung, PM vom 19.11.2015/ Viola C. Didier) 


Weitere Meldungen


Podcast

FACHFRAGEN Podcast


20.12.2024

ESG und Interim Management

Mangelnde Kompetenz, Erfahrung und Kapazitäten sind häufige Hindernisse, die durch Interim Manager mit ESG- und Industrieexpertise überwunden werden können. Hierzu sprechen wir mit Oliver Krebs.

weiterlesen
ESG und Interim Management

Meldung

©dekanaryas/fotolia.com


20.12.2024

EuGH bestätigt Verbot von Finanzinvestoren bei Anwaltskanzleien

Das Verbot der Beteiligung reiner Finanzinvestoren an einer Rechtsanwaltsgesellschaft ist zulässig, um die anwaltliche Unabhängigkeit zu gewährleisten

weiterlesen
EuGH bestätigt Verbot von Finanzinvestoren bei Anwaltskanzleien

Meldung

©magele-picture/fotolia.com


20.12.2024

EFRAG übermittelt VSME an EU-Kommission

Das DRSC informiert, dass EFRAG am 17.12.2024 den freiwilligen Standard zur Nachhaltigkeitsberichterstattung für KMU (VSME) übermittelt hat.

weiterlesen
EFRAG übermittelt VSME an EU-Kommission

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank