Die Entwicklungen in Griechenland, aber auch die Krisen und Kriege im Nahen und Mittleren Osten sowie die Flüchtlingsproblematik haben die Stimmung der Verbraucher in Europa im dritten Quartal 2015 negativ beeinflusst, zeigen die Ergebnisse des GfK Konsumklima Europa.
Im Sommer beschäftigten viele verschiedene Themen die Menschen und Medien in Europa. Zunächst waren das neue Hilfspaket und die Neuwahlen in Griechenland beherrschend. Mit den hunderttausenden Flüchtlingen – vor allem aus Syrien – fanden zunehmend auch die Ursachen der Flucht starke Berücksichtigung. In Deutschland beispielsweise gehen inzwischen viele Experten, aber auch Verbraucher, davon aus, dass sich die Arbeitslosigkeit ab dem nächsten Frühjahr erhöhen wird, da dann die anerkannten Flüchtlinge auf den deutschen Arbeitsmarkt strömen. Inwieweit die Integration der Flüchtlinge in den einzelnen Ländern wirtschaftliche Konsequenzen und somit Auswirkungen auf die Konsumstimmung haben wird, bleibt abzuwarten.
Anschaffungsneigung nimmt ab
Das Konsumklima EU28 ist seit Juni um einen halben Punkt auf 10,3 Zähler im September gesunken. Im August rutschte der Indikator sogar auf 9 Punkte ab. Das sind Ergebnisse des GfK Konsumklima Europa in 15 europäischen Staaten. Insgesamt ist die Lage in den betrachteten Ländern sehr unterschiedlich. In einigen Ländern lösten eher psychologische Faktoren, wie die stärker ins Bewusstsein drängenden Krisen, eine gewisse konjunkturelle Skepsis aus. Entsprechend beurteilten viele Bürger die Konjunktur- und Einkommenserwartung sowie die Anschaffungsneigung schlechter, als es die inländischen Rahmendaten erwarten ließen. In anderen Ländern standen dagegen nach wie vor Fakten wie Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit im Vordergrund, die somit für die bessere oder schlechtere Einschätzung der Einzelindikatoren verantwortlich waren.
(GfK / Viola C. Didier)