23.07.2018

Meldung, Steuerrecht

Keine Grunderwerbsteuer auf Einbauküchen

Beitrag mit Bild

©blende11.photo/fotolia.com

Werden zusammen mit einer Immobilie gebrauchte bewegliche Gegenstände verkauft, wird hierfür keine Grunderwerbsteuer fällig. Dies gilt für Gegenstände, die werthaltig sind, und wenn keine Anhaltspunkte für unrealistische Kaufpreise bestehen. Dies hat das Finanzgericht Köln klargestellt.

Die Kläger hatten ein Einfamilienhaus für 392.500 Euro erworben und im notariellen Kaufvertrag vereinbart, dass von dem Kaufpreis 9.500 Euro auf die mitverkaufte Einbauküche und Markisen entfielen. Das Finanzamt erhob auch auf diesen Teilbetrag Grunderwerbsteuer, weil es den für die gebrauchten Gegenstände vereinbarten Preis für zu hoch hielt. Den Klägern sei es nur darum gegangen, die Grunderwerbsteuer zu sparen.

Finanzamt trägt Feststellungslast

Hiergegen wehrten sich die Kläger erfolgreich vor dem Finanzgericht Köln (Urteil vom 08.11.2017 – 5 K 2938/16). Der 5. Senat führt in seinem Urteil aus, dass die in einem Kaufvertrag gesondert vereinbarten Kaufpreise grundsätzlich der Besteuerung zu Grunde zu legen seien. Dies gelte jedenfalls, solange keine Zweifel an der Angemessenheit der Preise bestünden. Das Finanzamt müsse nachweisen, dass für die beweglichen Gegenstände keine realistischen Verkaufswerte angesetzt worden seien. Insoweit handele es sich um steuerbegründende Umstände, für die das Finanzamt die Feststellungslast trage. Zur Ermittlung des Werts seien weder die amtlichen Abschreibungstabellen noch die auf Verkaufsplattformen für gebrauchte und ausgebaute Gegenstände geforderten Preise als Vergleichsmaßstab geeignet.

Die Entscheidung ist rechtskräftig.

(FG Köln, PM vom 20.07.2018 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)


Weitere Meldungen


Meldung

Stokkete/123rf.com


25.07.2025

Klimarisiken: IFRS legt erste Beispiele für Anhangangaben vor

Die IFRS Foundation liefert mit den neuen Beispielen zur Offenlegung klimabezogener Unsicherheiten ein wichtiges Signal in Richtung Transparenz und Zukunftssicherheit.

weiterlesen
Klimarisiken: IFRS legt erste Beispiele für Anhangangaben vor

Meldung

©andyller/fotolia.com


25.07.2025

Künstlersozialversicherung: Abgabe sinkt

Die Abgabe für die Künstlersozialversicherung wird im Jahr 2026 auf 4,9 Prozent sinken, vermeldet das Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

weiterlesen
Künstlersozialversicherung: Abgabe sinkt

Meldung

©BillionPhotos.com/fotolia.com


24.07.2025

BFH: Ärztliche Vertretung im Notdienst umsatzsteuerfrei

Auch wenn ein Arzt den Notfalldienst vertretungsweise und gegen Entgelt übernimmt, bleibt seine Leistung umsatzsteuerfrei, entschied der BFH.

weiterlesen
BFH: Ärztliche Vertretung im Notdienst umsatzsteuerfrei

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank