• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Kein „Mobbing“ wegen ostdeutscher Herkunft

04.10.2019

Arbeitsrecht, Meldung

Kein „Mobbing“ wegen ostdeutscher Herkunft

Beitrag mit Bild

©Thomas Reimer/fotolia.com

Wann beginnt Mobbing? Die Herabwürdigung eines Mitarbeiters wegen seiner ostdeutschen Herkunft stellt keine Benachteiligung im Sinne des § 1 Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG) wegen der ethnischen Herkunft oder Weltanschauung dar. Dies hat das Arbeitsgericht Berlin entschieden.

Der stellvertretende Ressortleiter eines Zeitungsverlags nahm seinen Arbeitgeber auf Entschädigung, Schadensersatz und Schmerzensgeld in Anspruch. Er war von zwei vorgesetzten Mitarbeitern wegen seiner ostdeutschen Herkunft stigmatisiert und gedemütigt worden.

Keine Entschädigung nach AGG

Das Arbeitsgericht Berlin hat die Klage mit Urteil vom 15.08.2019 (44 Ca 8580/18) abgewiesen. Dem Kläger stehe eine Entschädigung nach dem AGG nicht zu, weil eine Benachteiligung wegen seiner ethnischen Herkunft oder Weltanschauung nicht erfolgt sei. Menschen ostdeutscher Herkunft seien nicht Mitglieder einer ethnischen Gruppe oder Träger einer einheitlichen Weltanschauung.

Keine rechtzeitige Anzeige des Mobbings

Auch einen Schadensersatzanspruch wegen einer Persönlichkeits- oder Gesundheitsverletzung hat das Arbeitsgericht abgelehnt. Der Kläger hatte den Arbeitgeber nicht rechtzeitig auf das Verhalten seiner Vorgesetzten und die Gefahr eines ungewöhnlich hohen Schadens – es waren ca. 800.000 Euro im Streit – aufmerksam gemacht. Das Mitverschulden des Klägers an dem Schaden wiege derart schwer, dass eine Ersatzpflicht des Arbeitgebers entfällt.

(ArbG Berlin, PM vom 02.10.2019 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)

Unsere Empfehlung für tiefergehende Recherchen zum Thema Arbeitsrecht:
Owlit-Modul „Stotax Personal (Stollfuß Medien)“


Weitere Meldungen


Meldung

fabrikacrimea/123rf.com


14.10.2025

EU-Rechtsausschuss positioniert sich zum Omnibus-Paket

Mit der Positionierung des JURI-Ausschusses konkretisiert sich die Entbürokratisierungsagenda der EU – mit weitreichenden Folgen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung.

weiterlesen
EU-Rechtsausschuss positioniert sich zum Omnibus-Paket

Meldung

artefacti/123rf.com


14.10.2025

FG Düsseldorf: Wirtschaftliches Eigentum trotz Nießbrauch

Wirtschaftliches Eigentum geht trotz Nießbrauch mit der Schenkung über; ursprüngliche Anschaffungskosten sind beim Verkauf zu berücksichtigen.

weiterlesen
FG Düsseldorf: Wirtschaftliches Eigentum trotz Nießbrauch

Meldung

©Alexander Limbach/fotolia.com


13.10.2025

Vertrauen in weibliche Führung wächst

Auch wenn Frauen und Männer ihre Führungsqualitäten heute ähnlich einschätzen, halten sich alte Rollenbilder noch hartnäckig.

weiterlesen
Vertrauen in weibliche Führung wächst

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank