In Deutschland sind die Investitionen mit Wagniskapital in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hervorgeht.
Die Investitionen mit Wagniskapital, die häufig von nicht-institutionellen oder informellen Marktteilnehmern kommen, lagen 2017 bei 1,04 Milliarden Euro – fast doppelt so viel wie fünf Jahre zuvor. Die Bundesregierung bezieht sich dabei auf Zahlen des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften. Diese Daten zeigen demnach auch die Zurückhaltung von Wagniskapitalgebern in den Jahren nach der Finanzkrise. Während die Investitionen 2008 bei 960 Millionen Euro lagen, fielen sie bis 2012 auf 573 Millionen Euro. Seitdem nimmt das Volumen zu.
Deutschland hinkt hinterher
Start-ups in der Bundesrepublik Deutschland und Europa finden vor Ort einen sehr viel kleineren Markt für Wagniskapital (Venture Capital ) vor, als Unternehmen aus den USA und Asien. Während in der Bundesrepublik Deutschland 2017 etwa 4,3 Mrd. Euro Venture Capital in Start-ups investiert wurden, lag die Summe in den USA bei etwa 63,8 Mrd. Euro, in Asien bei 62,8 Mrd. Euro und in Europa insgesamt bei lediglich 15,6 Mrd. Euro.
Risikoaversion deutscher Investoren
Gründe für die im internationalen Vergleich geringe ausgeprägte Geber-Mentalität in dem Bereich sieht die Bundesregierung unter anderem in dem für Europa jungen Marktsegment, das eine entsprechend kurze Erfolgsbilanz europäischer Fonds nach sich ziehe. Dazu kämen Faktoren wie „die vergleichsweise hohe Risikoaversion deutscher Investoren“ und eine zurückhaltende Gründermentalität in Deutschland.
(Dt. Bundestag, hib vom 01.10.2018 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)