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14.07.2015

Betriebswirtschaft, Meldung

Industrieller Mittelstand investiert verstärkt in digitale Technologien

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Der Betrieb

Cloud Computing, Industrie 4.0, Big Data: Die Digitalisierung hat den industriellen Mittelstand längst erreicht. Jedes dritte Unternehmen setzt neue Technologien für Absatz und Vertrieb ein. Außerdem wollen die deutschen Industrieunternehmen in Zukunft mehr Geld in die Digitalisierung stecken. 60 Prozent planen, ihr Budget dafür in den kommenden fünf Jahren auszuweiten.

Im Jahr 2014 nutzten mittelständische Industrieunternehmen in Deutschland durchschnittlich über vier Prozent ihres Investitionsvolumens für den Ausbau digitaler Techniken. Das zeigt das aktuelle BDI/PwC-Mittelstandspanel, für das 914 deutsche Unternehmen befragt wurden. Allerdings verfügt nur jedes fünfte Unternehmen über einen digitalisierten Produktionsbereich – darunter vor allem größere, exportorientierte Unternehmen. Während größere Betriebe darauf abzielen, sich innerhalb des Unternehmens systematisch zu vernetzen, treiben kleinere Betriebe die Kooperation mit Kunden und Lieferanten wie auch externen Partnern stärker voran.

Unternehmen im Westen haben bei der Digitalisierung die Nase vorn

Die Studie zeigt deutliche regionale Unterschiede: So ist im Westen der Anteil der Unternehmen mit hohem Digitalisierungsgrad am größten (37 Prozent). In Ostdeutschland ist hingegen nur rund jedes vierte Industrieunternehmen (23 Prozent) stark digitalisiert. Auch im Süden der Republik gibt es Nachholbedarf: In Bayern und Baden-Württemberg weisen lediglich 21 Prozent der Unternehmen einen hohen Digitalisierungsgrad auf. In diesen Bundesländern liegt jedoch der Anteil der kaum digitalisierten Unternehmen mit 23 Prozent sehr niedrig. Somit rangiert Süddeutschland insgesamt auf dem dritten Platz hinter West- und Norddeutschland. Schlusslicht ist Ostdeutschland.

Mittelstand gibt Großer Koalition schlechtes Halbzeitzeugnis

Wirtschaftlich geht es dem industriellen Mittelstand in Deutschland mit einem Umsatzwachstum von insgesamt 1,2 Prozent gut. Doch die Unzufriedenheit mit den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen wächst: Zwar bezeichnet weiterhin mehr als jedes dritte Industrieunternehmen die Bedingungen als (sehr) gut, gleichwohl beurteilen inzwischen mehr Unternehmen als noch vor sechs Monaten diese als (sehr) schlecht (+ 3 Prozentpunkte). Die Energie- und Rohstoffpreise, der Fachkräftemangel und die fehlende Infrastruktur – insbesondere bei der Telekommunikation – belasten die Unternehmen nach wie vor. „Insgesamt kann der Mittelstand der Großen Koalition für die erste Regierungshalbzeit kein gutes Zeugnis ausstellen. Mindestlohn, Rente mit 63 und weitere Umverteilungsprojekte kommen jetzt im unternehmerischen Alltag an und verunsichern die Unternehmen. Die Unternehmen wollen investieren, gerade auch in weitere Digitalisierung. Doch dafür muss die Politik jetzt das Vertrauen stärken“, meint Hans-Toni Junius, Vorsitzender des BDI/BDA-Mittelstandsausschusses.

(BDI / Viola C. Didier)


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