16.01.2017

Arbeitsrecht, Meldung

Immer mehr ausländische Mitarbeiter

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250.000 Arbeitsplätze im Mittelstand wurden in den vergangenen 5 Jahren mit Flüchtlingen besetzt – selten als Fachkräfte. Schließlich suchen sie in Deutschland Schutz und haben sich nicht auf den Wettbewerb am deutschen Arbeitsmarkt vorbereitet.

Fast drei Viertel der mittelständischen Arbeitgeber haben ausländische Beschäftigte. Dabei ist der EU-Arbeitsmarkt am wichtigsten, doch gezielte Rekrutierung auch aus Nicht-EU-Staaten nimmt immer stärker Fahrt auf.

Ausländische Mitarbeiter sind in deutschen Unternehmen alles andere als eine Ausnahmeerscheinung: Laut aktueller Beschäftigungsstatistik der Bundesarbeitsagentur arbeiten hierzulande 3,1 Millionen Ausländer in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen – und zwar nicht nur in den großen Firmen, sondern auch im Mittelstand, wie eine aktuelle repräsentative Analyse von KfW Research auf Basis des KfW-Mittelstandspanels belegt.

Gezielte Rekrutierung von Ausländern

Drei von vier kleinen und mittleren Arbeitgebern haben demnach ausländische Beschäftigte (73 %), der Großteil von ihnen stammt aus EU-Partnerländern. Selbst Kleinstunternehmen mit bis zu 5 Mitarbeitern sind meist international besetzt (63 %). Besonders häufig werden ausländische Arbeitskräfte im Handel eingestellt (82 %). Auch für die Zukunft setzen die Mittelständler auf Zuwanderung: Bis zum Jahr 2021 plant rund die Hälfte aller kleinen und mittleren Unternehmen, gezielt ausländische Mitarbeiter zu rekrutieren (52 %) – in den vergangenen fünf Jahren lag die Quote noch bei 38 %.

Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern werden wichtiger

Da Deutschlands EU-Partner vor ähnlichen demografischen Herausforderungen stehen, werden künftig Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern an Bedeutung gewinnen. In den vergangenen fünf Jahren haben 11 % der Mittelständler in der Rekrutierung den Fokus auf Drittstaatler gelegt, bis zum Jahr 2021 planen dies mit 24 % mehr als doppelt so viele. Die Integration von Flüchtlingen in den deutschen Arbeitsmarkt ist ein langfristiger Prozess. In den vergangenen fünf Jahren haben ca. 144.000 mittelständische Unternehmen insgesamt ca. 250.000 Flüchtlinge eingestellt. Es handelt sich bei diesen Beschäftigungsverhältnissen überwiegend um Ausbildungsplätze, Praktikanten- oder Aushilfsstellen (ca. 200.000 im Fünfjahreszeitraum). Höher qualifizierte Beschäftigungsverhältnisse sind seltener: Rund einer von hundert mittelständischen Arbeitgebern hat in den vergangenen fünf Jahren Flüchtlinge als Fachkräfte eingestellt. Insgesamt wurden ca. 49.000 solcher Arbeitsverträge abgeschlossen.

(KfW, PM vom 16.01.2017 / Viola C. Didier)


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