15.12.2021

Meldung, Steuerrecht

IDW zum KStR 2022

Mit seiner Stellungnahme hat das IDW die Gelegenheit wahrgenommen, sich im Rahmen der Verbandsanhörung zum Entwurf einer Allgemeinen Verwaltungsvorschrift über die Neufassung der Körperschaftsteuer-Richtlinien 2022 (KStR 2022) vom 27.10.2021 zu äußern.

Beitrag mit Bild

©Thomas Aumann/fotolia.com

Die im Entwurf zusammengefassten Änderungen der aktuellen Körperschaftsteuer-Richtlinien vom 06.04.2016 berücksichtigen im Wesentlichen zwischenzeitlich in Kraft getretene gesetzliche Änderungen und seither ergangene BFH-Rechtsprechung. Am 02.11.2021 hat das BMF eine Vergleichsfassung des Entwurfs mit den bisherigen bzw. noch geltenden KStR 2015 veröffentlicht.

Inhalte des KStR 2022-Entwurfs

Insbesondere enthält der Entwurf Regelungen zur ertragsteuerlichen Behandlung von juristischen Personen des öffentlichen Rechts. Ausgehend von den Änderungen des steuerlichen Gemeinnützigkeitsrechts im Rahmen des Jahressteuergesetzes 2020 hat man im Entwurf die Grenze für die Annahme eines wirtschaftlichen Geschäftsbetriebs entsprechend angepasst. Die Richtlinien zum Verpachtungs-BgA werden aufgehoben. Darüber hinaus enthält der Entwurf diverse Anpassungen an die geänderte Rechtslage und Rechtsprechung.

Keine Ausführungen zur ertragsteuerlichen Organschaft

Der Entwurf des KStR 2022 enthält aktuell keine Ausführungen zu den geänderten Regelungen zur ertragsteuerlichen Organschaft aufgrund der Implementierung der sog. Einlagenlösung durch das Körperschaftsteuermodernisierungsgesetz (KöMoG v. 25.06.2021).  KStR 2022-E enthält daher noch Ausführungen zu den bis Ende des Veranlagungszeitraums 2021 gültigen Regelungen zur Bildung und Auflösung besonderer Ausgleichsposten beim Organträger.

Das IDW hat in der Annahme, dass kurzfristig ein gesondertes BMF-Schreiben zu der durch das KöMoG eingeführten Neuregelung und deren Anwendungsregelung ergeht, in seiner Stellungnahme lediglich angeregt, eine Klarstellung aufzunehmen, dass die Auflösung bestehender Ausgleichsposten erst in der Steuerbilanz erfolgt, die auf das Ende des Wirtschaftsjahrs aufzustellen ist, das nach dem 31.12.2021 endet.

IDW fordert Klarstellungen

Darüber hinaus hat das IDW angeregt, in den finalen Richtlinientext weitere Ausführungen aufzunehmen. Es sollten zum einen Klarstellungen zur Einschränkung der Freistellung von Bezügen im Sinne von § 8b Abs. 1 KStG im Rahmen der Steuerpflicht von Streubesitz (§ 8b Abs. 4 KStG – und dort insbesondere zur „Rückwirkungsregel“ in Satz 6) ergänzt werden. Zum anderen wären Ausführungen zur Klärung der (in der Praxis) zahlreichen Zweifelsfragen zu § 14 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 Satz 4 ff. KStG zur Heilung von Bilanzierungsfehlern hilfreich.


IDW vom 01.12.2021 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro

Weitere Meldungen


Steuerboard

Jan-Philipp Jansen


27.04.2025

Vorsicht bei Umstrukturierungen nach vollzogener Unternehmensnachfolge

Das FG Münster hat sich in seinem Urteil vom 25.02.2025 (3 K 2046/23 Erb) mit den erbschaftsteuerlichen Implikationen von Umstrukturierungsmaßnahmen nach einer Unternehmensnachfolge auseinandergesetzt.

weiterlesen
Vorsicht bei Umstrukturierungen nach vollzogener Unternehmensnachfolge

Meldung

©Sondem/fotolia.com


25.04.2025

Schadensersatz für Datenscraping: Facebook haftet

Das Urteil des OLG Frankfurt/M. unterstreicht, dass Betreiber sozialer Netzwerke für unzureichende Datenschutzmaßnahmen haftbar gemacht werden können.

weiterlesen
Schadensersatz für Datenscraping: Facebook haftet

Meldung

© Kara / fotolia.com


25.04.2025

Windpark-Finanzierung: Swap-Aufwendungen steuerlich absetzbar

Zinsswaps zur Absicherung betrieblicher Darlehen können bei Ablösung als Betriebsausgabe anerkannt werden – bei Absicherung ohne Zusatzrisiko.

weiterlesen
Windpark-Finanzierung: Swap-Aufwendungen steuerlich absetzbar

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank