Knapp ein Drittel der Führungspositionen in Deutschland wird von Frauen besetzt. Wie das Statistische Bundesamt anlässlich des heutigen internationalen Frauentags mitteilt, lag Deutschland damit im unteren Drittel aller Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU).
Im EU-Durchschnitt war in Führungsetagen im Jahr 2014 rund jede dritte Person eine Frau (33 %). Damit blieb der Anteil im Vergleich zu den beiden Vorjahren nahezu unverändert. Lettland war mit einem Frauenanteil in Führungspositionen von 44 % EU-Spitzenreiter. In Ungarn (40 %), Polen und Litauen (jeweils 39 %) gab es ebenfalls relativ hohe Quoten. Schlusslicht war Zypern mit lediglich 17 %. In Deutschland hatten 7 % der weiblichen Führungskräfte einen relativ niedrigen Bildungsabschluss (zum Beispiel Realschulabschluss). Der überwiegende Teil besaß jedoch einen mittleren Bildungsabschluss (48 %, zum Beispiel Abitur) oder einen höheren Bildungsabschluss (45 %, zum Beispiel ein abgeschlossenes Hochschulstudium).
Gewisse Branchen sind weiblich
Den niedrigsten Frauenanteil in Leitungspositionen hatte die Baubranche mit 13 %, den höchsten der Bereich Erziehung und Unterricht (62 %). Diese Quoten entsprachen in etwa den jeweiligen Frauenanteilen der betreffenden Branchen (13 % beziehungsweise 70 %). Zu den Führungspositionen nach der internationalen Standardklassifikation der Berufe (ISCO) zählen Vorstände und Geschäftsführer/-innen sowie Führungskräfte in Handel, Produktion und Dienstleistungen.
Frauen verdienen immer noch ein Drittel weniger als Männer
Auch bei der wirtschaftlichen Gleichstellung von Frauen hinkt Deutschland im weltweiten Ländervergleich hinterher. Während vollbeschäftigte Frauen in der Bundesrepublik durchschnittlich 32.679 Euro verdienen, erhalten Männer 49.431 Euro Gehalt – eine Differenz von 34 Prozent. Zwar belegt die Bundesrepublik Platz elf von 145 untersuchten Ländern und verbessert sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz, zeigt die aktuelle Studie „The Global Gender Gap Report 2015“, für die weltweit 145 Länder auf ihre geschlechtsspezifischen Rahmenbedingungen in den Bereichen Wirtschaft, Politik, Bildung und Gesundheit untersucht wurden. Doch ist dies vor allem den guten Rahmenbedingungen in den Bereichen Gesundheit und politische Teilhabe zu verdanken. Baustellen bleiben die Themen Lohngleichheit und Frauen in Führung. So landet die Bundesrepublik im Teil-Ranking „Wirtschaft“ nur auf Rang 38.
(Statistisches Bundesamt, PM vom 07.03.2016/ ManpowerGroup vom 07.03.2016 / Viola C. Didier)