• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Firmeninsolvenzen: Niedrigster Stand seit 1999

26.09.2016

Meldung, Wirtschaftsrecht

Firmeninsolvenzen: Niedrigster Stand seit 1999

Beitrag mit Bild

Die Firmeninsolvenzen in Deutschland gehen weiter zurück, allerdings gibt es einen starken Anstieg der Insolvenzschäden.

Im 1. Halbjahr 2016 verringerte sich die Zahl der Firmenpleiten im Vorjahresvergleich um 5,9 Prozent auf 11.035 Fälle. Auf Jahressicht erwartet die Wirtschaftsauskunftei Bürgel bis zu 22.000 Unternehmensinsolvenzen. Dieser Wert wäre der niedrigste Stand bei den Firmenpleiten seit 1999.

Ausschlaggebend für den erneuten Rückgang ist die weiterhin positive konjunkturelle Lage in Deutschland. Hinzu kommen die günstigen Finanzierungsbedingungen für Unternehmen sowie eine gute Infrastruktur und die Qualifikation der Arbeitskräfte. Die positive Entwicklung der letzten Jahre hat auch dafür gesorgt, dass viele Firmen ihr Eigenkapital erhöhen konnten und dadurch resistenter gegen kleinere Unternehmenskrisen geworden sind. Trotz dieser positiven Lage für die Unternehmen erwartet Bürgel im kommenden Jahr kein weiteres Absinken der Insolvenzen.

Insolvenzschäden doppelt so hoch wie im Vorjahr

„2017 gehen wir von stagnierenden Firmeninsolvenzzahlen aus“, prognostiziert Klaus-Jürgen Baum. Der Bürgel Geschäftsführer begründet diese Prognose auch mit dem drastischen Anstieg der Insolvenzschäden. „Im 1. Halbjahr lagen die durch Insolvenzen verursachten Schäden bei circa 16,5 Milliarden Euro und damit rund doppelt so hoch wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Steigende Schäden bei gleichzeitig sinkenden Zahlen sind ein Indikator für das Auftreten von Insolvenzen großer Unternehmen.“ Dies vergrößert die Gefahr von Anschlussinsolvenzen und Dominoeffekten, wenn zum Beispiel Lieferanten oder Kunden der betroffenen Unternehmen mit in den Insolvenzstrudel gerissen werden. Die durchschnittliche Summe der Schäden belief sich von Januar bis Juni auf knapp 1,5 Millionen Euro pro Firmeninsolvenz.

Insolvenzgeschehen regional

Regional ist die Zahl der Insolvenzen unterschiedlich ausgeprägt. Bezogen auf die Insolvenzdichte (Firmeninsolvenzen je 10.000 Unternehmen) steht Bremen im 1. Halbjahr mit 54 Firmenpleiten je 10.000 Unternehmen an der Spitze. Damit liegt der Stadtstaat deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 34 Firmeninsolvenzen je 10.000 Unternehmen. Deutlich entspannter ist die Situation in Baden-Württemberg, wo nur 18 von 10.000 Unternehmen eine Insolvenz anmelden mussten.

Insolvenzrisiko nach Branchen

Die Analyse der Branchen zeigt, dass Unternehmen aus dem Bereich „Handel“ mit knapp 18 Prozent (1.985 Fälle) den größten Anteil am Insolvenzgeschehen in Deutschland haben. Es folgen die Branchen Baugewerbe (Anteil am Insolvenzgeschehen: 17 Prozent; 1.878 Fälle), freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (11,1 Prozent; 1.230 Fälle) und Gastgewerbe (10,9 Prozent; 1.200 Fälle).

(Bürgel, PM vom 23.09.2016/Viola C. Didier)


Weitere Meldungen


Meldung

©asbe24/fotolia.com


18.04.2024

Diskriminierung von Vätern bei Kindererziehungszeiten?

Das Bundessozialgericht hat sich mit der Frage befasst, ob Väter bei der Zuordnung von Kindererziehungszeiten für die Rente diskriminiert werden.

weiterlesen
Diskriminierung von Vätern bei Kindererziehungszeiten?

Meldung

©stadtratte /fotolia.com


18.04.2024

Nachweis der tatsächlichen wirtschaftlichen Tätigkeit

Das Finanzgericht Münster hat entschieden, welche Anforderungen an den Nachweis der tatsächlichen wirtschaftlichen Tätigkeit i. S. d. § 8 Abs. 2 AStG zu stellen sind.

weiterlesen
Nachweis der tatsächlichen wirtschaftlichen Tätigkeit

Steuerboard

Raphael Baumgartner


18.04.2024

Fondsetablierungskosten: FG Münster bestätigt rückwirkende Anwendung des § 6e EStG

Die steuerliche Behandlung sog. Fondsetablierungskosten entpuppt sich immer mehr als unendliche Geschichte. Mit der Einführung des § 6e EStG im Jahr 2019 sollte die Auffassung der Finanzverwaltung festgeschrieben und alle offenen Fragen und Unklarheiten beseitigt werden, doch davon kann keine Rede sein.

weiterlesen
Fondsetablierungskosten: FG Münster bestätigt rückwirkende Anwendung des § 6e EStG

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank