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15.10.2025

Arbeitsrecht, Meldung

Fehlzeiten-Report 2025: KI-Einsatz hat Auswirkungen auf die Gesundheit

Der Krankenstand in deutschen Unternehmen bleibt auf hohem Niveau. Richtig eingesetzt, kann Künstliche Intelligenz helfen, Arbeitsbelastungen zu reduzieren und die Gesundheit zu stärken.

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sdecoret/123rf.com

Das Thema Künstliche Intelligenz gehört inzwischen bei vielen Betrieben zum Arbeitsalltag. Das zeigt eine aktuelle Beschäftigten-Befragung für den Fehlzeiten-Report 2025 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zum Thema „Künstliche Intelligenz und Gesundheit“. Mehr als ein Drittel der befragten Beschäftigten gibt an, dass KI an ihrem Arbeitsplatz bereits eingesetzt wird (42 %), bei weiteren neun Prozent ist der Einsatz konkret geplant. 15 % erklären, dass der KI-Einsatz schon diskutiert werde. Nur bei einem guten Fünftel der Befragten (22 %) ist KI am Arbeitsumfeld noch kein Thema. Zwölf Prozent sagen, dass der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in ihrem Arbeitsbereich nicht in Frage komme.

„Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass der KI-Einsatz bei größeren Unternehmen bereits deutlich stärker ausgeprägt ist. Große Unternehmen sind oft Vorreiter, mittelständische Betriebe experimentieren oder setzen punktuell KI ein und kleine Unternehmen befinden sich häufig noch in der Orientierungsphase“, sagt Helmut Schröder, Geschäftsführer des WIdO und Mitherausgeber des Fehlzeiten-Reports..

KI hat Potenzial zur Unterstützung Betrieblicher Gesundheitsförderung

Die Einführung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz könne die mentale und physische Gesundheit der Beschäftigten „erheblich beeinflussen“, betont Dr. Rahild Neuburger, operative Leiterin der Forschungsstelle für Information, Organisation und Management an der LMU Munich School of Management und Autorin des Fehlzeiten-Reports 2025. Positive Effekte seien beispielsweise Zeitersparnis, die Erleichterung des Arbeitsalltags oder der Wegfall lästiger Routinetätigkeiten. Auf der anderen Seite stünden neben der Angst vor der Ersetzung des eigenen Jobs auch Ängste vor Überforderung, Arbeitsverdichtung oder Kontrollverlust.

Die Rolle der Führungskräfte sei entscheidend für die Vermeidung solcher negativen Effekte. „Der gezielte Einsatz von KI-Tools zur eigenen Unterstützung der Führungskräfte und zur Handhabung mentaler Belastungen der Beschäftigten kann eine zentrale Stellschraube sein“, so Neuburger. KI-Anwendungen könnten beispielsweise helfen, erste Anzeichen von Überarbeitung, Arbeitsverdichtung oder Burnout zu erkennen. Denkbar sind auch der Einsatz von Chatbots zur psychosozialen Unterstützung, die KI-basierte Erstellung individueller Gesundheitspläne oder der Einsatz KI-unterstützter Schulungsprogramme zur Förderung von Resilienz, Stressbewältigung oder Achtsamkeit. „Außerdem kommt es darauf an, den Prozess zur Einführung von KI in Unternehmen stärkenorientiert zu gestalten und die Mitarbeitenden dabei einzubinden und den Kompetenzaufbau zu unterstützen“, betont Neuburger.

Krankenstand zuletzt weiter auf hohem Niveau

Der Fehlzeiten-Report 2025 zeigt, dass sich die erkrankungsbedingten Fehlzeiten auch 2024 auf einem anhaltend hohen Niveau bewegt haben. So ist jeder bei der AOK versicherte Beschäftigte im vergangenen Jahr im Schnitt 2,3-mal krankheitsbedingt ausgefallen. Mit 228 AU-Fällen je 100 Mitglieder ist bisherige Höchstwert aus dem Jahr 2023 von 225 Fällen je 100 Mitglieder noch einmal übertroffen worden.

Auch im bisherigen Verlauf des Jahre 2025 zeichnet sich wieder ein ähnlich hoher Krankenstand bei den Beschäftigten ab. Haupt-Treiber dieser Entwicklung sind nach wie vor die Atemwegserkrankungen. Sie erreichten im Februar 2025 einen neuen Höchststand und haben sich seit April 2025 auf einem etwas niedrigeren Niveau eingependelt als in den Vergleichsmonaten des Jahres 2024. „Die Gesamt-Bilanz des Jahres 2025 wird vermutlich aber ähnlich hoch ausfallen wir im Vorjahr“, so die Prognose von WIdO-Geschäftsführer Helmut Schröder. „Das hat vor allem mit den wellenförmig verlaufenden Viruserkrankungen zu tun. Erkältungs- und Grippewellen sowie Corona-Infektionen haben bereits seit September 2025 zugenommen und werden das AU-Geschehen bis zum Ende des Jahres bestimmen.“

Ein weiterer Einflussfaktor für die hohen Krankenstände sei mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Einführung der elektronischen Krankmeldung, die laut aktuellen Analysen zu einer vollständigeren Erfassung der Fehlzeiten geführt hat. Zudem sei nach wie vor ein „stetiger Anstieg der psychisch bedingten AU-Fälle“ zu verzeichnen. „In den letzten zehn Jahren sind die Ausfalltage wegen psychischer Erkrankungen um 43 % gestiegen“, so Schröder. Sie seien im Vergleich zu anderen Erkrankungsarten mit langen Ausfallzeiten von durchschnittlich 28,5 Tagen pro Erkrankungsfall verbunden und damit ebenfalls ein „langfristiger Treiber“ für die Gesamt-Krankenstände.


AOK vom 14.10.2025 / RES JURA Redaktionsbüro (vcd)

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