Unter den größten Familienunternehmen liegen die süddeutschen vorn: In Baden-Württemberg betrug ihre Nettoinvestitionsquote im Jahr 2015 4,9 %. Bayern folgt mit 4,4 % auf dem zweiten Platz. Schlusslichter sind die Unternehmen in Hamburg mit 1,3 % und dem Saarland mit 1,2 %.
Unter den größten Familienunternehmen Deutschlands sind die süddeutschen am investitionsfreudigsten, zeigt die Studie „Die größten Familienunternehmen in Deutschland“ von der Deutschen Bank und dem BDI. In ihrem Auftrag hat das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn die Unternehmenskennzahlen der rund 4.500 größten Familienunternehmen mit mindestens 50 Millionen Euro Jahresumsatz.
Nettoinvestitionsquote als wichtiger Indikator
„Gerade industrielle Familienunternehmen profitieren von einem günstigen Finanzierungsumfeld und hohen Absatzzahlen. Bayern und Baden-Württemberg sind als Standort gerade bei Industrieunternehmen beliebt. Dieser Trend setzt sich bis heute fort“, erklärt Stefan Bender, Leiter Firmenkunden Deutschland bei der Deutschen Bank. „Die teilweise sehr hohen Nettoinvestitionsquoten zeigen, dass die großen deutschen Familienunternehmen auf die Zukunft setzen. Das ist ein gutes Zeichen für den Wirtschaftsstandort Deutschland insgesamt“, so Bender.
Große Unterschiede bei der Jobentwicklung
Ein uneinheitliches Bild zeigt die Studie bei der Frage, ob die größten Familienunternehmen Jobmotoren sind: Während die Beschäftigung in Bremen um 6,9 % stieg, stagnierte sie in den ostdeutschen Bundesländern mit einem minimalen Plus von 0,2 % – und Hamburg verzeichnete sogar einen Rückgang um 1,7 %. Bei den Flächenländern erzielten das Saarland mit 5,8 % und Baden-Württemberg mit 5,6 % den größten Anstieg. Eine besondere Rolle bei der Betrachtung der regionalen Kennzahlen spielen die ostdeutschen Länder (ohne Berlin). Obwohl mehr als 15 % der Bevölkerung hier leben, haben nur 4,5 % aller großen deutschen Familienunternehmen dort ihren Sitz.
Zentrale Rolle für die Volkswirtschaft
Die größten Familienunternehmen spielen eine zentrale Rolle für die deutsche Volkswirtschaft. Obwohl sie nur etwa 0,1 % der insgesamt 3,47 Millionen Unternehmen in Deutschland ausmachen, betrug ihr Anteil am Gesamtumsatz aller Unternehmen im Jahr 2015 rund 23 %. Zudem stellten sie mehr als jeden fünften (21 %) der insgesamt 28,82 Millionen sozialversicherten Arbeitsplätze in Deutschland.
(BDI, PM vom 28.12.2017 / Viola C. Didier)