Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen in Deutschland sind ein im Kontext von Lohngerechtigkeit und Lohndiskriminierung seit Langem kontrovers diskutiertes Thema. In einer neuen Untersuchung werden nun erstmals Ergebnisse zum bereinigten Gender Pay Gap für die sechzehn Bundesländer vorgelegt.
Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen werden in Deutschland in der Regel mit zwei Indikatoren gemessen: Der unbereinigte Gender Pay Gap vergleicht den Durchschnittsverdienst aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer miteinander. Der bereinigte Gender Pay Gap hingegen misst den Verdienstabstand von Männern und Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien.
Differenzierte Ergebnisse zum bereinigten Gender Pay Gap
Martin Beck legt in seinem Beitrag „Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen nach Bundesländern“ in der Augustausgabe 4/2018 des Wissenschaftsmagazins WISTA des Statistischen Bundesamts erstmals nach Bundesländern differenzierte Ergebnisse zum bereinigten Gender Pay Gap vor. Er erläutert zudem die Vorgehensweise bei deren Ermittlung.
Wie sieht es in den Bundesländern aus?
Die Variation des bereinigten Gender Pay Gap ist demnach deutlich geringer als die des unbereinigten. Während Letzterer zwischen 5,3 % in Sachsen-Anhalt und 26,8 % in Baden-Württemberg variiert, reicht die Spannweite des bereinigten Gender Pay Gap lediglich von 4,4 %in Schleswig-Holstein bis 9,3 % in Brandenburg. Der statistisch erklärte Anteil des Verdienstunterschiedes zwischen Männern und Frauen ist in den westlichen Bundesländern mit einem hohen unbereinigten Gender Pay Gap besonders groß.
(Destatis, WISTA Ausgabe 4/2018 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)