„Eine moderne Betriebsprüfung muss mit aktuellen Entwicklungen in der Wirtschaft Schritt halten. In einem Pilotprojekt werden wir interne Steuerkontrollsysteme von Unternehmen gezielt in die Prüfung einbeziehen. Mit den gewonnenen Erkenntnissen wollen wir unsere Prüfungsmethoden weiterentwickeln. Das macht Steuerprüfungen zukünftig effizienter und schneller“, erklärt Finanz- und Heimatminister Albert Füracker anlässlich der Vorstellung des Pilotprojekts mit zwei großen bayerischen Unternehmen.
Trend zu mehr Steuertransparenz
Das Pilotprojekt bestätigt den langfristigen Trend zu mehr und fehlerfreier Transparenz im Zahlenwerk aller Steuerpflichtigen. Dieser Trend ist durch internationale Entwicklungen unterstützt wie die Einführung der sogenannten FATCA-Meldepflichten in USA und dem Pendant der OECD zum internationalen Informationsaustausch nach ‚Common Reporting Standards‘. Beide Vereinbarungen bzw. die nationalen Gesetze ermöglichen den teilnehmenden Staaten den internationalen, automatischen und elektronischen Datenaustausch der Bankdaten ihrer Bürger bzw. Unternehmen. Unternehmensverantwortliche sollten sich also langfristig auf dieses Thema einstellen.
Mehr Rechtssicherheit bei der Steuerprüfung
Durch die Einbeziehung von Steuerkontrollsystemen können Unternehmen künftig Schwerpunkte der Steuerprüfungen noch gezielter setzen. In vielen Unternehmen befinden sich derzeit interne Steuerkontrollsysteme im Aufbau. Diese sollen die Einhaltung steuerlicher Pflichten in einem Unternehmen sicherstellen. Im Rahmen des Pilotprojekts können Erkenntnisse über die Wirkungsweise von Steuerkontrollsystemen gewonnen und damit die gegenseitige Vertrauensbasis gestärkt werden.
Ziel einer modernen Steuerprüfung muss sein, unternehmensinterne Steuerkontrollsysteme zukünftig rechtssicher in Außenprüfungen einbeziehen zu können. Dazu müsste das dafür maßgebliche Bundesrecht noch eine entsprechende Modernisierung erfahren.