Bei Unternehmen, die im Rechnungswesen auf digitale Lösungen setzen, verbessern sich häufig Datenqualität und -konsistenz. Zudem erhöht sich meist die Schnelligkeit im Reporting. Das sind die Erkenntnisse aus einer gemeinsamen Umfrage von KPMG und der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Wie die Umfrage unter knapp 150 deutschen Unternehmen zeigt, ist die Digitalisierung des Rechnungswesens Chefsache: Bei 28 Prozent der Unternehmen wird diese vom CFO verantwortet und bei weiteren 50 Prozent vom Leiter Rechnungswesen – und nicht etwa von der IT-Abteilung.
Nur wenige „digitale Pioniere“
Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen befindet sich mitten im Prozess der Digitalisierung des Rechnungswesens (66 Prozent). Lediglich 22 von 146 Unternehmen (15 Prozent) lassen sich als „digitale Pioniere“ bezeichnen. Bei ihnen sind zahlreiche digitale Lösungen im Rechnungswesen implementiert, deren Einsatz gezielt geplant und auch gesteuert wird. Bei 74 Prozent der Unternehmen haben sich Datenqualität und -konsistenz durch die Digitalisierung des Rechnungswesens eigenen Angaben zufolge verbessert. Bei 71 Prozent hat sich die Geschwindigkeit des Reportings erhöht. 62 Prozent der Befragten geben zudem an, dass sich das Leistungsspektrum des Rechnungswesens erweitert habe.
Überraschend: Cloud Computing spielt kaum eine Rolle
Der Einsatz von Cloud Computing spielt derzeit lediglich bei sieben Prozent der Unternehmen im Rechnungswesen eine Rolle. Und auch nur jedes fünfte Unternehmen (21 Prozent) denkt zumindest teilweise daran, Cloud Computing-Lösungen in den kommenden zwei Jahren einzusetzen. „Dieses Ergebnis ist bemerkenswert, da beispielsweise die neuesten marktführenden ERP- und Datenbanklösungen nur noch in einer Cloud-Variante zur Verfügung gestellt werden“, staunt Markus Kreher, Head of Finance Advisory bei KPMG Deutschland. „Offenbar haben sich viele Unternehmen noch nicht abschließend mit den Vor- und Nachteilen von Clouds im Rechnungswesen der Zukunft auseinandergesetzt.“
(KPMG vom 05.07.2017/ Viola C. Didier)