21.11.2016

Arbeitsrecht, Meldung

Digitalisierung: Arbeitswelt im Wandel

Beitrag mit Bild

Arbeitswelt 4.0: Die Unternehmen verlangen mehr Flexibilität von ihren Mitarbeitern.

Im Zuge der Digitalisierung verschieben sich die Kompetenz- und Qualifikationsanforderungen, die deutsche Produktions- und Dienstleistungsbetriebe an ihre Mitarbeiter haben: Den Beschäftigten wird deutlich mehr Bereitschaft abverlangt, sich auf die veränderten Prozesse in der Arbeitswelt 4.0 einzustellen.

In einer aktuellen Betriebsbefragung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, gemeinsam mit dem Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB), Nürnberg, im Auftrag der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) unter 2032 Produktions- und Dienstleistungsbetrieben wurde untersucht, wie stark deutsche Betriebe bereits Technologien der Industrie 4.0 anwenden und wie sich dadurch die Tätigkeiten am Arbeitsplatz sowie die Kompetenz- und Qualifikationsanforderungen verändern.

Trend: Vollständig automatisierte Prozesse

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass rund die Hälfte der deutschen Betriebe bereits Technologien 4.0 nutzt. In allen befragten Betrieben können allerdings nur fünf Prozent der eingesetzten Betriebsmittel den Produktionsanlagen 4.0 beziehungsweise Büro- und Kommunikationsmitteln 4.0 zugeordnet werden. Auch wenn der Digitalisierungs- und Automatisierungsgrad der Betriebsmittel in deutschen Betrieben noch gering ausfällt, sprechen die Veränderungen für einen Trend in Richtung vollständig automatisierter Prozesse.

„Arbeitsinhalte werden durch Digitalisierung komplexer“

Die fortschreitende Automatisierung verändert dabei die Tätigkeiten am Arbeitsplatz zu Lasten von Routineaufgaben, im Produktionsbereich auch zu Lasten manueller Aufgaben. Abstrakte Tätigkeiten gewinnen dagegen unabhängig vom Automatisierungsgrad stark an Bedeutung. „Künftige Arbeitsinhalte werden im Zuge der Digitalisierung insgesamt anspruchsvoller, vielfältiger und komplexer“, erklärt Dr. Terry Gregory, Senior Researcher am ZEW und Mitautor der Studie.

Wandel in der Arbeitswelt

Die veränderten Arbeitsprozesse spiegeln sich auch in den Anforderungen an die Mitarbeiter/innen wider. So steigen etwa die Anforderungen an übergreifende Kompetenzen wie Prozessknowhow, interdisziplinäre Arbeitsweise oder überfachliche Fähigkeiten, so zum Beispiel persönliche und soziale Kompetenzen oder Problemlösungskompetenzen. Dem künftigen Arbeitnehmer wird daher eine erhöhte Flexibilität und Bereitschaft abverlangt, sich kontinuierlich an die neuen Anforderungen anzupassen. Die Veränderungen gehen mit höheren kognitiven Belastungen einher, auch wenn sich gleichzeitig tendenziell die physischen Belastungen am Arbeitsplatz verringern. Bei den Qualifikationsanforderungen zeigt sich eine differenzierte Entwicklung.

(ZEW, PM vom 18.11.2016/ Viola C. Didier)


Weitere Meldungen


Meldung

©Zerbor/fotolia.com


26.07.2024

Gesundheitsbezogene Werbeaussagen unter der Lupe

Hersteller von Lebensmitteln versuchen immer wieder, ihre Produkte in der Werbung als gesundheitsfördernd erscheinen zu lassen, weil das einen besseren Absatz verspricht.

weiterlesen
Gesundheitsbezogene Werbeaussagen unter der Lupe

Meldung

©Melinda Nagy/123rf.com


26.07.2024

Corona-Infektion als Arbeitsunfall nur bei Nachweis

Für die Anerkennung einer Infektion mit dem COVID-19-Virus als Arbeitsunfall ist ein Vollbeweis erforderlich, dass sich die Übertragung des Virus tatsächlich am Arbeitsplatz ereignet hat.

weiterlesen
Corona-Infektion als Arbeitsunfall nur bei Nachweis

Meldung

adiruch/123rf.com


25.07.2024

CSR: Nachhaltigkeitsberichterstattung – möglichst bürokratiearm

Mit dem Umsetzungsgesetz zur CSR-Richtlinie versucht die Bundesregierung, so minimalinvasiv und bürokratiearm wie möglich vorzugehen.

weiterlesen
CSR: Nachhaltigkeitsberichterstattung – möglichst bürokratiearm

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank