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28.05.2018

Betriebswirtschaft, Meldung

Deutsche Konzerne trennen sich zunehmend von Unternehmensteilen

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©Chaiyawat/fotolia.com

Die deutschen Unternehmen treiben ihren Umbau voran und trennen sich im großen Stil von Unternehmensteilen: 2017 erreichten sowohl die Anzahl als auch das Gesamtvolumen der Desinvestitionen die zweithöchsten Werte seit Erfassung der Daten im Jahr 2010.

Der Gesamtwert der Desinvestitionen stieg auf 70,7 Milliarden US-Dollar, eine Steigerung um knapp 18 % im Vergleich zum Vorjahr. Nur im Jahr 2014 wurde mit 82,2 Milliarden US-Dollar ein höheres Volumen erreicht. Die Anzahl blieb mit 493 nur hinter dem Jahr 2016 zurück, in dem sich deutsche Unternehmen in 540 Fällen von Unternehmensteilen trennten. Weltweit blieb das Volumen der Desinvestitionen mit 1,66 Billionen US-Dollar auf dem hohen Niveau der Vorjahre. 2016 betrug es fast genauso viel, 2015 sogar 2 Billionen US-Dollar. Die Zahl sank leicht von 10.269 im Jahr 2016 auf 10.145. Das sind Ergebnisse der Globalen Desinvestitions-Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, für die weltweit 900 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 250 Millionen US-Dollar befragt wurden. In Deutschland wurden 78 Unternehmen befragt.

87 % planen weitere Verkäufe von Unternehmensteilen

Der große Ausverkauf könnte allerdings erst noch beginnen, denn zumindest unter den Unternehmen, die bereits Desinvestitionen vorgenommen haben, ist die Bereitschaft zu weiteren Transaktionen dieser Art im vergangenen Jahr massiv gestiegen: Von den weltweit 900 befragten Unternehmen, die in den vergangenen drei Jahren mindestens eine Desinvestition vorgenommen haben, planen 87 % weitere Verkäufe von Unternehmensteilen in den kommenden zwei Jahren – in Deutschland liegt der Anteil mit 85 % leicht unter dem Durchschnitt. Damit ist die Bereitschaft zu Desinvestitionen weltweit mehr als doppelt so hoch wie noch im Vorjahr. 2017 planten 43 % der Unternehmen Verkäufe, in Deutschland betrug der Anteil 46 %.

Strategische Neuausrichtung in allen Branchen ist in vollem Gange

Als Hauptgrund für ihre letzte große Veräußerung führen die Unternehmen vor allem eine schwache Wettbewerbsposition im Markt an (85 % weltweit, 88 % in Deutschland). 71 % der Unternehmen weltweit und 73 % der Unternehmen in Deutschland nehmen einfach opportunistisch sich ihnen bietende Gelegenheiten wahr, inklusive unaufgeforderter Kaufangebote. Die weltweite geopolitische Unsicherheit und Volatilität spielte in knapp der Hälfte der Fälle eine wichtige Rolle (47 % weltweit, 53 % in Deutschland).

Technologische Veränderungen wichtiger Grund für Desinvestitionen

74 % der Unternehmen weltweit geben mittlerweile an, dass die Veränderungen durch die Technologie direkten Einfluss auf ihre Desinvestitionspläne haben. In Deutschland ist der Anteil mit 78 % sogar leicht höher. „Die Digitalisierung wirbelt die Unternehmensstrategien ordentlich durcheinander“, stellt Carsten Kniephoff, Leiter der Desinvestitionsberatung für die EMEIA-Region, fest. „Keine Branche kann sich den Veränderungen entziehen. Damit Neues entstehen kann, müssen die Unternehmen alte Zöpfe abschneiden. So machen sie Kapazitäten und Mittel frei für Investitionen in digitale Technologien oder Zukäufe von neuen Unternehmensteilen. Es zeigt sich auch, dass solche strategischen Veräußerungen den Wert der verbleibenden Unternehmensteile eher steigern als etwa opportunistische Verkäufe. Die Wahrscheinlichkeit ist fast um die Hälfte höher.“

(EY, PM vom 23.05.2018 / RES JURA Redaktionsbüro (vcd)


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