Dank des starken Wachstums im Geschäftsjahr 2022 legen die 25 Top-WP-Kanzleien um 7,7 % auf 18,2 Milliarden Euro Umsatz zu. Die Marktführer PricewaterhouseCoopers (PwC), Ernst & Young (EY), KPMG und Deloitte – die sogenannten Big Four – wachsen im Durchschnitt um 11,0 %. Dabei fällt das überdurchschnittliche Wachstum von Deloitte auf (+23,6 %); das Unternehmen konnte den Umsatzanteil im Consulting sogar verdoppeln. Die 25 nach Inlandsumsatz führenden WP-Gesellschaften in Deutschland legen im Geschäftsjahr 2022 durchschnittlich um 10,9 % zu (Vorjahr 2021: +4,8 %), sodass der kumulierte Inlandsumsatz auf 11,2 Milliarden Euro steigt. Die Big Four kommen zusammen auf fast 8,75 Milliarden Euro, was einem Marktanteil von 48 % entspricht. Das sind erste Ergebnisse der Lünendonk-Studie 2023 „Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung in Deutschland“, die im August 2023 veröffentlicht wird. Das Top-25-Ranking steht unter www.luenendonk.de zum Download bereit; dort wird im August auch der Studienbezug möglich sein.
Verfolgerfeld: Next Seven legen um 13,2 % zu
Auch die sogenannten Next Seven, also die sieben WP-Gesellschaften hinter den Big Four mit jeweils mehr als 100 Millionen Euro Umsatz, blicken mit einem Plus von im Mittel 13,2 % auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 zurück. Der gruppierte Umsatz liegt bei rund 1,76 Milliarden Euro. Nachdem BDO das SAP-Mandat für sich gewinnen konnte, eroberte Grant Thornton mit dem Porsche-Prüfungsauftrag das zweite Dax-40-Mandat in dieser Gruppe. Ansonsten bleiben Dax-Mandate den Big 4 vorbehalten.
„Nach zwei durchwachsenen Jahren während der Covid-19-Pandemie warten die 25 führenden WP-Gesellschaften 2022 mit starken Wachstumszahlen auf“, so Lünendonk-Geschäftsführer Jörg Hossenfelder. „Dabei hat das Trendthema EU-Taxonomie bislang kaum Auswirkungen auf die Umsatzentwicklung. Jedoch erwarten nahezu alle Top-25-Unternehmen (90 %) eine hohe Nachfrage nach Restrukturierungsprojekten.“ Die Top 25 – ausgenommen die Big Four – planen für das aktuelle Jahr 2023 ein durchschnittliches Wachstum in Höhe von 9,5 %.
Ranking im Überblick
PwC bleibt Branchenprimus in Deutschland. Dank eines Umsatzanstiegs um 6,8 % rangiert die Frankfurter WP-Gesellschaft mit 2,44 Milliarden Euro auf Platz eins (2021: -5,1 %). Auf Position zwei folgt EY mit 2,22 Milliarden Euro und weist mit einem Plus von 4,6 % das geringste Wachstum der Big Four aus (2021: -1,5 %). KPMG steigerte den Deutschlandumsatz um 9,1 % und rückt mit 2,17 Milliarden Euro (2021: +3,1 %) nah an EY heran. Deloitte ist mit 1,92 Milliarden Euro Umsatz nur knapp von der Zwei-Milliarden-Euro-Marke entfernt. Mit einem Plus von 23,6 % erzielt die Münchener WP-Gesellschaft das stärkste Wachstum aller Studienteilnehmer. Im globalen Ranking belegt Deloitte mit 59,3 Milliarden US-Dollar Platz eins.
Bei den Positionen fünf bis sieben geht es eng zu: BDO bleibt im Geschäftsjahr 2022 die fünftgrößte WP-Gesellschaft. Die Hamburger wachsen um 14,2 % auf 346,6 Millionen Euro Umsatz. Ebner Stolz überspringt mit einem Plus von 15,2 % ebenso deutlich die 300-Millionen-Euro-Umsatzmarke (343,5 Mio. €) wie Rödl & Partner (335,8 Mio. €; +13,9 %).
Mazars weist mit einem Plus von 14,1 % ebenfalls ein überdurchschnittliches Wachstum aus und liegt mit 233,0 Millionen Euro auf Rang acht, gefolgt von Baker Tilly (192,9 Mio. €; +9,0 %). Grant Thornton holt aufgrund eines Umsatzplus von 10,1 % auf und festigt Position zehn. RSM schließt mit 118,1 Millionen Euro die Next Seven ab (+16,7 %).