Ob im Einwohnermeldeamt, bei einer Unternehmensgründung oder beim Bauantrag – viele Verwaltungsabläufe lassen sich einfacher gestalten. Oft dauern Vorgänge zu lange, sind zu kompliziert oder schlicht unnötig. Der spürbare Rückbau der Bürokratie ist deshalb eines der zentralen Handlungsfelder der Modernisierungsagenda der Bundesregierung. Die Modernisierungsagenda hat sich zum Ziel gesetzt, Entscheidungen, Prozesse und Strukturen der öffentlichen Verwaltung zu vereinfachen.
Neues Portal zur Beteiligung
Um bürokratische Hürden besser und schneller zu erkennen, sollen diejenigen miteinbezogen werden, die davon betroffen sind: Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Verbände und Verwaltungsbeschäftigte. Deshalb hat die Bundesregierung das neue Portal „EinfachMachen“ ins Leben gerufen. Das Ziel: eine moderne Verwaltung, die sich an den Bedürfnissen der Gesellschaft orientiert.
Verbesserungsvorschläge mit sieben Klicks
Über das Portal können bürokratische Hürden beschrieben und konkrete Verbesserungsvorschläge mit nur sieben Klicks eingereicht werden. Jede Meldung wird kategorisiert und analysiert – und kann helfen, Verfahren und Regelungen zu verbessern. Alle Menschen in Deutschland können aktiv mitwirken und so eine moderne, effiziente und bürgernahe Verwaltung gestalten.
Ein Projekt im Aufbau
Das Melde-Portal startet zunächst als Beta-Version und wird ab 2026 schrittweise ausgebaut. Die Analyse soll zukünftig zunehmend automatisiert durch KI-Unterstützung stattfinden; unter Wahrung aller Datenschutz- und Sicherheitsstandards. Letztlich sollen konkrete und umsetzbare Verbesserungsvorschläge für spürbaren Bürokratierückbau sorgen.
Kritik vom Bitkom
Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Digitalverbands Bitkom, erklärt: „Das EinfachMachen-Portal kann der Startpunkt für einen schnellen und flächendeckenden Bürokratieabbau sein. Um Bürokratie abzubauen, muss man wissen, an welchen Stellen sie am meisten hemmt. Hier setzt die Bundesregierung mit ihrem EinfachMachen-Portal an. Damit erhält sie erstmals umfassend Rückmeldung von jenen, die allzu oft unter Bürokratie leiden: den Menschen und Unternehmen in unserem Land. Das Portal schafft die Grundlage, um künftig kontinuierlich Vorschläge von Bürgerinnen und Bürgern, gesellschaftlichen Gruppen und Verbänden, der Wirtschaft und der Wissenschaft zu sammeln. Jetzt müssen die Ressorts bei der Beseitigung dieser Hürden an einem Strang ziehen. Allerdings liegen viele bürokratische Aufgaben in der Verantwortung von Ländern, Städten und Gemeinden. Perspektivisch muss das Portal daher zu einem gesamtstaatlichen Meldeportal weiterentwickelt werden. Und damit das Portal auf breite Akzeptanz stößt, ist Transparenz entscheidend. Bereits eingebrachte Vorschläge sollten künftig zusammen mit dem Bearbeitungsstand online für alle einsehbar sein.“

