Am Markt ist mittlerweile eine Vielzahl unterschiedlich ausgestalteter „grüner“ Finanzprodukte beobachtbar. Die Bandbreite reicht von Finanzinstrumenten, die sich kaum von einer klassischen Darlehensfinanzierung unterscheiden, bis hin zu Instrumenten mit einer umfassend „grünen“ Ausgestaltung.
Abbildung von „grünen Finanzierungen“ ist Neuland
Mit der Veröffentlichung der EU-Taxonomie (als erstes „grünes“ Klassifizierungssystem für nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten) und dem kürzlich veröffentlichten Vorschlag für einen EU Green Bond Standard sind wichtige Schritte der Regulierung unternommen worden. Dies dient einerseits dem Schutz der Anleger und andererseits der Förderung derartiger Emissionen. Allerdings wurde dabei der bilanziellen Abbildung von „grünen“ Finanzierungen bislang wenig Beachtung geschenkt. Weder die IFRS noch das Handelsrecht enthalten derzeit Vorschriften, welche sich speziell mit der Bilanzierung dieser Art von Finanzinstrumenten auseinandersetzen.
IDW sieht Diskussionsbedarf
Das IDW Knowledge Paper „Bilanzierung von ‚grünen‘ Finanzierungen“ erläutert vor dem Hintergrund der aktuell gültigen gesetzlichen Regelungen wesentliche Aspekte, die bei der bilanziellen Abbildung von „grünen“ Finanzprodukten zu berücksichtigen sind. Es liefert darüber hinaus erste Anregungen für eine weitergehende Diskussion. Eine solche Diskussion ist aus Sicht des IDW unter Beteiligung der verschiedenen Adressatengruppen der Rechnungslegung dringend zu führen. Nur so ist eine transparente und vergleichbare Darstellung von „grünen“ Finanzinstrumenten in den Abschlüssen der Unternehmen gewährleistet.
Das IDW Knowledge Paper „Bilanzierung von grünen Finanzierungen“ finden Sie unter https://hbfm.link/10762.