• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • BGH zur Abtretbarkeit von Auskunftsansprüchen über Bankentgelte an Inkassounternehmen

01.10.2024

Meldung, Wirtschaftsrecht

BGH zur Abtretbarkeit von Auskunftsansprüchen über Bankentgelte an Inkassounternehmen

Der Bundesgerichtshof hat über die Abtretbarkeit von Auskunftsansprüchen zu Bankentgelten an ein Inkassounternehmen entschieden. Im Fokus stand die Frage, ob solche Ansprüche an gewinnorientierte Unternehmen übertragen werden dürfen.

Beitrag mit Bild

©Dan Race/fotolia.com

Ein Inkassounternehmen (Klägerin) verlangte von einer Bank Auskunft über Entgelte, die eine Kundin im Rahmen eines Zahlungsdiensterahmenvertrags gezahlt hatte. Die Kundin trat der Klägerin Erstattungsansprüche wegen zu hoher Gebühren sowie Ansprüche auf Auskunftserteilung ab. Zwischen den Parteien war streitig, ob die Abtretung wirksam war und ob die Auskunftsansprüche gemäß § 399 BGB abtretbar sind. Das Amtsgericht hatte die Bank zur Auskunft verurteilt, während das Berufungsgericht die Klage abwies, weil es die Abtretung für unwirksam hielt.

Die Entscheidung des BGH

Der BGH hob mit Urteil vom 24.09.2024 (XI ZR 111/23) das Berufungsurteil auf und stellte fest, dass § 399 BGB einer Abtretung der Auskunftsansprüche nicht entgegensteht. Nach Auffassung des BGH haben die Auskunftsansprüche keinen persönlichen Charakter, der eine Abtretung ausschließen würde. Sie betreffen allein die erhobenen Bankentgelte und beeinträchtigen nicht die Persönlichkeitsrechte der Kundin.

Weiterhin entschied der BGH, dass der Zweck der Auskunftspflichten – Transparenz und Verbraucherschutz – auch dann erfüllt werden kann, wenn ein Inkassounternehmen die Ansprüche durchsetzt. Der Anspruch auf Entgeltauskunft ändere sich durch die Abtretung nicht inhaltlich.

Das Berufungsgericht muss nun die Echtheit der Abtretungserklärung prüfen und klären, ob die Bank ihrer Auskunftspflicht bereits durch die Bereitstellung von Kontoauszügen nachgekommen ist.


BGH vom 30.09.2024 / RES JURA Redaktionsbüro

Weitere Meldungen


Meldung

©Marco2811/fotolia.com


19.12.2025

Irreführende Preiswerbung in Prospekten

Eine Preiswerbung mit prozentualen Ermäßigungen ist unzulässig, wenn sie sich auf die UVP statt auf den niedrigsten Preis der letzten 30 Tage bezieht.

weiterlesen
Irreführende Preiswerbung in Prospekten

Meldung

©Bartolomiej Pietrzyk/123rf.com


19.12.2025

Kabinett beschließt weitere Verlängerung des Kurzarbeitergeldes

Ohne die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes bestünde in den kommenden Monaten ein Risiko von erheblichem Personalabbau in von Kurzarbeit betroffenen Betrieben.

weiterlesen
Kabinett beschließt weitere Verlängerung des Kurzarbeitergeldes

Meldung

©marog-pixcells/fotolia.com


18.12.2025

Schadensersatz wegen Datenschutzverstößen einer Finanzbehörde

Der Bundesfinanzhof hat erstmals klargestellt, wann ein Schadensersatzanspruch wegen Datenschutzverstößen gegen ein Finanzamt zulässig ist.

weiterlesen
Schadensersatz wegen Datenschutzverstößen einer Finanzbehörde

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank