• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • BGH: Vertretung des Einzelanwalts im Krankheitsfall

23.05.2019

Meldung, Wirtschaftsrecht

BGH: Vertretung des Einzelanwalts im Krankheitsfall

Beitrag mit Bild

©Natee Meepian/fotolia.com

Ist ein Anwalt als Einzelanwalt ohne eigenes Personal tätig, muss er ihm zumutbare Vorkehrungen für einen Verhinderungsfall treffen. Durch konkrete Maßnahmen im Einzelfall muss er sich allerdings nur dann vorbereiten, wenn er einen solchen konkreten Ausfall vorhersehen kann.

Ein Rechtsanwalt muss allgemeine Vorkehrungen dafür treffen, damit das zur Wahrung von Fristen Erforderliche auch dann unternommen wird, wenn er unvorhergesehen ausfällt. Einzelanwälte ohne eigenes Personal müssen zumutbare Vorkehrungen für Verhinderungsfälle treffen, z.B. durch Absprache mit einem vertretungsbereiten Kollegen. Durch konkrete Maßnahmen für den Einzelfall muss ein Rechtsanwalt sich allerdings nur dann vorbereiten, wenn er einen solchen Ausfall konkret vorhersehen kann. Dies hat der BGH in einer jüngst publizierten Entscheidung festgehalten (Beschluss vom 19.02.2019 – VI ZB 43/18). Damit hat er seine bisherige Rechtsprechung zu Vorkehrungen für unvorhergesehene Ausfälle fortgeführt.

Was ist dem Einzelanwalt zumutbar?

Der BGH betont dabei nochmals, dass der Rechtsanwalt, wenn er unvorhergesehen erkrankt, nur das – aber auch alles das – unternehmen muss, was ihm zur Fristwahrung möglich und zumutbar ist. Zumutbar sei auch einem Einzelanwalt, im unvorhergesehenen Verhinderungsfall einen allgemein vertretungsbereiten Kollegen zu kontaktieren und ihn um die Beantragung einer Fristverlängerung zu bitten.

Auswirkungen in der Praxis

Das hat auch Konsequenzen für die Begründung von Anträgen auf Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, worauf der BGH ebenfalls hinweist: Darzulegen und glaubhaft zu machen ist, dass aufgrund der Erkrankung selbst diese Maßnahme unmöglich oder unzumutbar war bzw. bei pflichtgemäßer allgemeiner Vorsorge gewesen wäre.

(BRAK, NL vom 22.05.2019 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)

Unsere Empfehlung für tiefergehende Recherchen zum Thema Wirtschaftsrecht:
Owlit-Modul „Gesellschaftsrecht (ZAP)“


Weitere Meldungen


Meldung

©tomertu/123rf.com


16.06.2025

Corona-Infektion am Arbeitsplatz: Kein automatischer Arbeitsunfall

Das LSG Berlin-Brandenburg hat entschieden, dass eine Covid-19-Infektion nicht automatisch als Arbeitsunfall anerkannt wird, auch wenn mehrere Kollegen betroffen sind.

weiterlesen
Corona-Infektion am Arbeitsplatz: Kein automatischer Arbeitsunfall

Meldung

© DOC RABE Media/fotolia.com


16.06.2025

Keine Gewerbesteuer für „aufwärts abgefärbte“ Personengesellschaften

Die Entscheidung des BFH schafft Klarheit und schützt vermögensverwaltende Personengesellschaften vor einer ungerechtfertigten gewerbesteuerlichen Belastung.

weiterlesen
Keine Gewerbesteuer für „aufwärts abgefärbte“ Personengesellschaften

Meldung

©Piccolo/fotolia.com


13.06.2025

„Investitionsbooster“: Bundesrat fordert Ausgleich für Steuerausfälle

Das geplante Investitionspaket der Bundesregierung setzt wichtige Impulse für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit. Gleichzeitig drohen Ländern und Kommunen massive Steuerausfälle.

weiterlesen
„Investitionsbooster“: Bundesrat fordert Ausgleich für Steuerausfälle

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank