• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • BGH-Leitentscheidungsverfahren im Bundesrat beschlossen

21.10.2024

Meldung, Wirtschaftsrecht

BGH-Leitentscheidungsverfahren im Bundesrat beschlossen

Das Gesetz zur Einführung eines Leitentscheidungsverfahrens beim Bundesgerichtshof hat das Ziel, die Justiz von massenhaften Einzelklagen zu entlasten. Es wurde nun im Bundesrat beschlossen.

Beitrag mit Bild

©Dan Race/fotolia.com

Sogenannte Massenverfahren stellen eine große Belastung für die betroffenen Zivilgerichte dar. Es handelt sich dabei um massenhafte Einzelklagen zur gerichtlichen Geltendmachung gleichgelagerter (Verbraucher-)Ansprüche, zum Beispiel im Diesel-Skandal oder wegen unzulässiger Klauseln in Fitnessstudio-, Versicherungs- oder Bankverträgen.

Zügige Entscheidungen

Meist stellen sich in diesen Verfahren die gleichen entscheidungserheblichen Rechtsfragen. Sind diese Rechtsfragen durch den Bundesgerichtshof höchstrichterlich geklärt, so können gleichlautende Verfahren, die bei den Instanzgerichten noch anhängig sind, anhand dieser Leitentscheidung ohne Weiteres zügig entschieden werden.

Bisher können etwa durch Rücknahme von Revisionen aus prozesstaktischen Gründen oder aufgrund eines Vergleichs höchstrichterliche Entscheidungen verhindert werden.

Leitentscheidungsverfahren dienen als Richtschnur und Orientierung

Mit dem Gesetz wird nun ein Leitentscheidungsverfahren beim Bundesgerichtshof eingeführt. Der Bundesgerichtshof entscheidet über die grundsätzlichen Rechtsfragen in Form einer Leitentscheidung auch dann, wenn die Parteien die Revision zurücknehmen oder sich das Revisionsverfahren auf andere Weise erledigt.

Die Leitentscheidung entfaltet keine formale Bindungswirkung und hat auch keine Auswirkungen auf das der Leitentscheidung zugrunde liegende konkrete Revisionsverfahren. Sie dient den Instanzgerichten und der Öffentlichkeit jedoch als Richtschnur und Orientierung dafür, wie die Entscheidung der Rechtsfragen gelautet hätte. Das trägt zur Rechtssicherheit bei und führt gleichzeitig dazu, die Gerichte von weiteren Klagen zu entlasten.


Bundesrat vom 18.10.2024 / RES JURA Redaktionsbüro

Weitere Meldungen


Meldung

©BillionPhotos.com/fotolia.com


24.07.2025

BFH: Ärztliche Vertretung im Notdienst umsatzsteuerfrei

Auch wenn ein Arzt den Notfalldienst vertretungsweise und gegen Entgelt übernimmt, bleibt seine Leistung umsatzsteuerfrei, entschied der BFH.

weiterlesen
BFH: Ärztliche Vertretung im Notdienst umsatzsteuerfrei

Meldung

©alphaspirit/fotolia.com


24.07.2025

DFB-Schiedsrichter können vor Arbeitsgerichten klagen

Das LArbG Köln entschied, dass DFB-Schiedsrichter trotz fehlenden Arbeitsvertrags als Arbeitnehmer gelten können, da eine persönliche Abhängigkeit besteht.

weiterlesen
DFB-Schiedsrichter können vor Arbeitsgerichten klagen

Meldung

©limbi007/123rf.com


23.07.2025

Corona-Hilfen sind trotz späterer Rückzahlung Betriebseinnahmen

Auch wenn eine Corona-Soforthilfe später ganz oder teilweise zurückgefordert wird, bleibt sie im Jahr der Auszahlung steuerpflichtig.

weiterlesen
Corona-Hilfen sind trotz späterer Rückzahlung Betriebseinnahmen

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank