Die Investitionen eines Landes in Forschung und Entwicklung (FuE) sind ein zentraler Treiber für sein Wirtschaftswachstum. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) im Auftrag der KfW Bankengruppe.
Deutschlands FuE-Intensität ist im internationalen Vergleich überdurchschnittlich hoch. Die FuE-Intensität der Bundesrepublik lag über dem Durchschnitt der OECD-Länder, aber auch vor den USA und weit vor Frankreich und Großbritannien. Zuletzt wurde auch der Rückstand gegenüber Finnland, Schweden und Japan geringer. „Im internationalen Vergleich ist das Tempo, das Deutschland erreicht hat, relativ hoch“, erklärt Heike Belitz, die die Studie geleitet hat.
Deutschlands FuE konzentriert sich auf wenige Industriebranchen
85 Prozent der privaten Forschungsinvestitionen fließen in Deutschland in das verarbeitende Gewerbe. Zum Vergleich: In den USA sind es nur 70 Prozent, in Frankreich knapp 50 Prozent und in Großbritannien 37 Prozent. Die FuE-Aufwendungen sind dabei in Deutschland auf nur drei Branchen konzentriert, den Kraftfahrzeugbau, die Computer- und Elektrotechnik sowie den Maschinenbau. In den besonders forschungsintensiven Ländern Finnland, Südkorea und Japan ist die Branchenkonzentration allerdings noch größer. Fast ein Drittel der Investitionen in Deutschland wird allein im Kraftfahrzeugbau getätigt. Zugleich ist diese Branche hierzulande besonders forschungsintensiv: Ihre FuE-Investitionen liegen in Relation zur Wertschöpfung bei 26 Prozent und damit so hoch wie in anderen Branchen der Spitzentechnologie.
FuE bleiben zentrale Voraussetzungen für künftiges Wachstum
Damit Deutschland allerdings auch weiterhin im internationalen Wettbewerb bestehen kann, dürfen Staat und Privatwirtschaft in ihren Bemühungen nicht nachlassen, empfehlen die Ökonomen des DIW Berlin. „Eine Erhöhung der Forschungsausgaben führt schon im Folgejahr zu einem signifikanten Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP).“
(DIW Berlin / Viola C. Didier)