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12.12.2016

Arbeitsrecht, Meldung

Befristete Beschäftigung meist bei jungen Arbeitnehmern

Schlägerei wegen zugeparkter Betriebseinfahrt

„Der offenkundige Nachteil einer befristeten Beschäftigung besteht darin, dass die Betroffenen mit erheblicher Planungsunsicherheit konfrontiert sind“, erklärt WSI-Sozialexperte Dr. Eric Seils.

Fast jeder fünfte abhängig Beschäftigte unter 35 Jahren hat nur einen befristeten Arbeitsvertrag, mehr als 60 Prozent aller befristet Beschäftigten sind jünger als 35. Damit sind Arbeitnehmer in der Berufseinstiegsphase auch besonders stark von dieser atypischen Beschäftigungsform betroffen.

Dies ist das Ergebnis einer neuen Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Für die Analyse wurden die aktuellsten vorliegenden Daten aus dem Mikrozensus 2015 ausgewertet. Danach haben 19,3 Prozent aller Arbeitnehmer unter 35 Jahren nur einen befristeten Arbeitsvertrag. Dabei sind Auszubildende, Praktikanten oder Umschüler bereits herausgerechnet. Klammert man auch die Altersgruppe zwischen 15 und 20 Jahren aus, in der es viele befristete Ferienjobs geben dürfte, liegt die Befristungsquote der 20 bis 34-Jährigen immer noch bei 18,4 Prozent. Sie ist etwa doppelt so hoch wie im Durchschnitt aller Altersgruppen (9,3 Prozent).

Unterschiede bei den befristet Beschäftigten

Der Blick auf die Qualifikationsprofile junger befristet Beschäftigter offenbart, dass Personen ohne Berufsausbildung und Universitätsabsolventen gleichermaßen häufiger befristet beschäftigt sind als Absolventen einer dualen Berufsausbildung oder mit Fachhochschulabschluss. Allerdings führen die Berufswege beider Gruppen später oft in unterschiedliche Richtungen: Uni-Absolventen wechseln im Zeitverlauf häufiger in feste Anstellungen, für gering Qualifizierte stellt der befristete Job oft eine Sackgasse dar. Schließlich sind Arbeitnehmer mit ausländischer Staatsbürgerschaft deutlich häufiger befristet beschäftigt als deutsche Staatsbürger. In der Altersgruppe von 15 bis 35 liegt die Quote bei 24,7 Prozent gegenüber 18,7 Prozent.

Nachteile beim Verdienst

Mehr als ein Viertel (26,2 Prozent) der befristet Beschäftigten unter 35 verdienen auch mit einer Vollzeitstelle weniger als 1100 Euro netto im Monat. Ihr Brutto-Stundenverdienst liegt damit auf dem Niveau des gesetzlichen Mindestlohns. Unter den Jüngeren mit unbefristetem Vertrag müssen sich 9,3 Prozent mit so wenig Geld zufrieden geben. Der erhebliche Verdienstabstand zwischen befristet und dauerhaft Beschäftigten zeigt sich auch, wenn man Beschäftigte aller Altersgruppen vergleicht, allerdings sind dann die jeweiligen Anteile geringer: 22,8 Prozent der befristet und 6,8 Prozent der unbefristet Beschäftigten verdienen weniger als 1100 Euro netto.

(Hans-Böckler-Stiftung, PM vom 08.12.2016/ Viola C. Didier)


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