Das Auslandsgeschäft deutscher Betriebe dürfte sich in den nächsten Monaten positiv entwickeln; die Unternehmen sehen aber auch Risiken, insbesondere in der Wirtschafts- und Außenwirtschaftspolitik, zeigt die vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) vorgelegte Umfrage „Going International“.
„Die deutschen Unternehmen blicken optimistisch auf ihr Auslandsgeschäft“, fasste DIHK-Präsident Eric Schweitzer die Ergebnisse der Erhebung unter 2.200 auslandsaktiven Betrieben mit Sitz in Deutschland gegenüber der „Berliner Morgenpost“ zusammen. „Sie erwarten 2017 mehr Exporte und bessere Geschäfte dank einer wieder stärkeren Weltkonjunktur.“ Anlass zur Sorge bereiteten allerdings zunehmende Hemmnisse im Welthandel: „Immer mehr Staaten wollen sich abschotten“, so Schweitzer. „Aber offene Märkte sind Grundlage unseres wirtschaftlichen Erfolgs.“
Transatlantischer Handel in Gefahr
Einen herben Rückschlag könne es im transatlantischen Handel geben, berichtete er: „Fast jedes dritte deutsche Unternehmen, das in den USA aktiv ist, befürchtet einen Rückgang seines US-Geschäfts.“ Die Ankündigungen von Zöllen auf Importe sowie Verschärfungen bei der Einreise sorgten für große Verunsicherung bei den Betrieben. „Zwar könnten Steuerreformen und Infrastrukturprojekte auch den deutschen Unternehmen kurzfristig Vorteile bringen“, so der DIHK-Präsident weiter, „langfristig aber sorgt der Protektionismus für deutliche Bremsspuren im Handel.“
Chance auf Weltmärkten nicht verstreichen lassen
Schweitzer mahnte, die Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump sollten für die EU ein Weckruf sein, wieder besser zusammenzuarbeiten: „In Europa müssen wir uns auf unsere Stärken fokussieren und gemeinsam für freien Handel und offene Märkte eintreten. Die Chancen auf den Weltmärkten müssen wir ergreifen, bevor es andere tun.“
(DIHK, PM vom 16.03.2017/ Viola C. Didier)