Die Investitionen heimischer Unternehmen in Forschung und Entwicklung (FuE) sind zwischen 2011 und 2013 weiter gestiegen. Unternehmen allerdings, die mehrheitlich vom Ausland aus kontrolliert werden, investieren deutlich weniger in FuE als in den Jahren zuvor.
Fast zwölf Milliarden Euro haben alle ausländischen Unternehmen zusammengenommen im Jahr 2013 in Deutschland für FuE ausgegeben – das war mehr als eine Milliarde Euro weniger als noch 2011. Die Zahl der FuE-Beschäftigten ist in diesen Unternehmen von 90.900 auf 80.800 Personen gesunken. „Allerdings investieren ausländische Unternehmen mit 37 Prozent einen relativ großen Anteil ihrer FuE-Aufwendungen in Spitzentechnologiebranchen wie der Pharmaindustrie und dem Luft- und Raumfahrzeugbau – in deutschen Unternehmen sind es mit nur 21 Prozent deutlich weniger“, erklärt Heike Belitz aus der Abteilung Unternehmen und Märkte des DIW Berlin die Daten der aktuellen DIWStudie.
Deutschland bleibt dennoch ein attraktiver Forschungsstandort
Auslandskontrollierte Unternehmen haben in Deutschland im Vergleich zu Ländern wie Großbritannien und Frankreich einen geringeren Anteil an den privaten FuE-Investitionen. Allerdings ist das FuE-Aufkommen aller in Deutschland ansässigen Unternehmen in Relation zum Bruttoinlandsprodukt deutlich höher. Die Beiträge auslandskontrollierter Unternehmen zu FuE sind also für sich genommen noch kein Beleg für attraktive Standortbedingungen. Das DIW wertet den zuletzt beobachteten Rückgang von FuE-Aktivitäten in diesen Unternehmen daher nicht als Zeichen abnehmender Attraktivität des deutschen Forschungsstandorts, zumal der Rückgang eher auf einzelne Entscheidungen größerer Unternehmen zurückgeht, als dass er einem generellen Trend entspräche: Denn bei den mittelgroßen auslandskontrollierten Unternehmen sind die FuE-Ausgaben in den Jahren 2011 bis 2013 sogar gestiegen.
(DIW Berlin, PM vom 08.06.2016/Viola C. Didier)