• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Aufdeckung stiller Reserven beim Ausscheiden des Mitgesellschafters gegen Übernahme eines Teilbetriebs?

16.03.2015

Meldung, Steuerrecht

Aufdeckung stiller Reserven beim Ausscheiden des Mitgesellschafters gegen Übernahme eines Teilbetriebs?

Beitrag mit Bild

Der Betrieb

Das Ausscheiden eines Mitgesellschafters aus einer Gesellschaft gegen eine Abfindung in Form eines Teilbetriebs löst keinen Veräußerungsgewinn aus, entschied das Finanzgericht Münster in einem aktuellen Urteil.

Der Mitgesellschafter einer Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungs-GbR schied aus der Gesellschaft aus. Die fünf übrigen Gesellschafter führten die GbR fort, während der ehemalige Gesellschafter die Aktiva, Passiva sowie den Kundenstamm der von ihm geführten Niederlassung übernahm. Neben der Übernahme dieses Teilbetriebs zahlte er zudem einen Ausgleichsbetrag an die Gesellschaft.

Einkommensteuerpflichtiger Aufgabegewinn?

Das Finanzamt sah in der Übernahme des Teilbetriebs einen steuerpflichtigen Veräußerungsgewinn, da dies nach dessen Ansicht weder eine Realteilung war noch eine Buchwertfortführung möglich gewesen sei. Gegen diese Feststellung erhob der ehemalige Gesellschafter Klage. Nach seiner Ansicht sei kein steuerpflichtiger Gewinn angefallen, weil eine Besteuerung der stillen Reserven in seinem Einzelunternehmen sichergestellt sei.

FG: Kein steuerpflichtiger Veräußerungsgewinn

Das Finanzgericht Münster gab dem Kläger mit Urteil vom 29.01.2015 (Az. 12 K 3033/14 F) Recht. Sein Ausscheiden aus der GbR führe nicht zu einem steuerpflichtigen Veräußerungsgewinn, sondern sei vielmehr als Realteilung steuerneutral erfolgt. Dabei folgten die Richter nicht der Auffassung der Finanzverwaltung, wonach eine Realteilung erfordere, dass die Gesellschaft ihre Tätigkeit insgesamt einstelle. Vielmehr sei eine begünstigte Realteilung auch dann anzunehmen, wenn der ausscheidende Mitunternehmer mit einem Teilbetrieb abgefunden wird. Anderenfalls würde das Ausscheiden eines Gesellschafters gegen Übernahme eines Teilbetriebs aus einer zweigliedrigen Gesellschaft anders behandelt als das Ausscheiden aus einer mehrgliedrigen Gesellschaft. In beiden Fällen werde jedoch das unternehmerische Engagement fortgeführt und die Besteuerung der stillen Reserven sei sichergestellt.

Die Richter ließen die Revision zum Bundesfinanzhof zu.

  • TEST
  • TEST
  • TEST

(FG Münster / Viola C. Didier)


Weitere Meldungen


Meldung

nx123nx/123rf.com


10.09.2024

Kartellrecht: Evaluierung des EU-Durchsetzungsrahmens

Die EU-Kommission hat die Ergebnisse der Evaluierung des EU-Durchsetzungsrahmens des Kartellrechts veröffentlicht.

weiterlesen
Kartellrecht: Evaluierung des EU-Durchsetzungsrahmens

Meldung

© Holger Luck/fotolia.com


10.09.2024

Modernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung

Schwarzarbeit hat eine negative gesamtgesellschaftliche Auswirkung. Das neue Gesetzesvorhaben will die Schwarzarbeitsbekämpfung modernisieren.

weiterlesen
Modernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung

Meldung

©p365.de/fotolia.com


09.09.2024

Steuerliche Anerkennung inkongruenter Gewinnausschüttungen

Das BMF folgt der BFH-Rechtsprechung und akzeptiert nun inkongruente Gewinnausschüttungen steuerlich, wenn sie zivilrechtlich wirksam sind.

weiterlesen
Steuerliche Anerkennung inkongruenter Gewinnausschüttungen

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank