Die ifo Konjunkturprognose für Ostdeutschland und Sachsen 2015/2016 zeigt ein deutliches Wachstum. Ursächlich für die positive Entwicklung hier waren das stärkere Wachstum der Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe sowie die kräftige Ausweitung der Produktion im Baugewerbe aufgrund der Instandsetzungsarbeiten nach dem Hochwasser des Jahres 2013.
Das reale Bruttoinlandsprodukt in Ostdeutschland (mit Berlin) wird in diesem Jahr voraussichtlich um 1,8 Prozent und im Jahr 2016 um 1,6 Prozent kräftig wachsen. In Sachsen dürfte das Wirtschaftswachstum mit 2,0 Prozent im laufenden Jahr und 1,8 Prozent im kommenden Jahr sogar noch etwas höher ausfallen. Der private Konsum bleibt der Konjunkturmotor in beiden Jahren.
Fachkräftemangel zeigt sich deutlicher
Positive Impulse kommen aber auch von der weiter anziehenden Investitionsgüternachfrage. Die ostdeutsche und sächsische Arbeitsnachfrage dürfte von der anhaltenden gesamtwirtschaftlichen Expansion profitieren, wenngleich mit nachlassender Dynamik. Dämpfend auf den Beschäftigungsaufbau der Unternehmen wirken der gesetzliche Mindestlohn und die prekäre demografische Entwicklung. Die Fachkräfteknappheit in einigen Arbeitsmarktbereichen wird immer offensichtlicher.
Prognose 2016 positiv
Im kommenden Jahr 2016 rechnet das ifo Institut mit einem preisbereinigten Bruttoinlandsprodukt in Ostdeutschland um + 1,6 Prozent; das reale Wachstum der sächsischen Wirtschaft wird sich voraussichtlich auf 1,8 Prozent belaufen. Die Wirtschaft im Freistaat profitiert insbesondere von ihrer im Vergleich zu Ostdeutschland (mit Berlin) stärkeren Außenhandelsverflechtung, der größeren Spezialisierung auf Investitionsgüter sowie der überdurchschnittlichen Nachfrage nach neuen Wohnungen und gewerblichen Bauten.
(ifo Institut / Viola C. Didier)