11.04.2016

Arbeitsrecht, Meldung

Ältere Mitarbeiter bevorzugt?

Beitrag mit Bild

„Der Mittelstand zählt seine älteren Mitarbeiter nicht zum „alten Eisen“ – sondern zum „Tafelsilber““, kommentiert Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe die Ergebnisse der Studie.

Mehr als ein Fünftel der Beschäftigten ist über 54 Jahre alt. Der Mittelstand schätzt Expertise und Zuverlässigkeit älterer Mitarbeiter, außerdem wird der demografische Wandel die Bedeutung älterer Arbeitnehmer weiter erhöhen, zeigt eine Sonderauswertung des KfW-Mittelstandspanels.

Der demografische Wandel verändert auch die Arbeitswelt in Deutschland: Im Mittelstand ist mittlerweile mehr als ein Fünftel der Beschäftigten über 54 Jahre alt. Mit zunehmendem Alter verändern sich Stärken, Schwächen und Bedürfnisse der Beschäftigten. KfW Research hat im Rahmen einer Sonderauswertung des repräsentativen KfW-Mittelstandspanels analysiert, wie die kleinen und mittleren Unternehmen diese Veränderungen einschätzen und welchen Stellenwert die so genannten „Silver Workers“ im Betrieb haben. Fazit: Sie genießen große Wertschätzung.

Höhere Personalkosten aufgrund Gehalt und Krankheit?

Mittelständische Unternehmen bauen vor allem auf die Zuverlässigkeit und die Expertise ihrer älteren Mitarbeiter: 62 % bzw. 56 % sehen die ältere Belegschaft diesbezüglich im Vorteil gegenüber den jüngeren Beschäftigten. Dass ältere Mitarbeiter weniger belastbar sind, hält die Mehrheit für ein Vorurteil. Nur 17 % der Mittelständler sehen das so, während mehr als die Hälfte Defiziten bei der Belastbarkeit widerspricht. Weniger deutlich zurückgewiesen wird die Aussage, dass eine ältere Belegschaft, bedingt durch höhere Gehälter und mehr krankheitsbedingte Fehltage, höhere Personalkosten verursacht. 42 % der Mittelständler verneinen diesen Zusammenhang zwar, aber immerhin 25 % stimmen zu.

Fachkräftesicherung durch älteres Personal

Der demografische Wandel und die Verknappung des Erwerbspersonenpotentials werden ältere Mitarbeiter weiter in den Vordergrund rücken. Zur strategischen Fachkräftesicherung gehört es immer mehr, ältere Mitarbeiter länger und produktiv im Unternehmen zu halten. Arbeitsabläufe und -bedingungen müssen angepasst werden, etwa durch altersgerechte, ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen, betriebliche Weiterbildung und Gesundheitsförderung. Der Mittelstand steht bei diesem Thema noch am Anfang. Nur 17 % der kleinen und mittleren Unternehmen haben bereits Maßnahmen umgesetzt, um ältere Beschäftigte länger zu halten, weitere 28 % haben Pläne und stehen in den Startlöchern.

(KfW, PM vom 05.04.2016 / Viola C. Didier)


Weitere Meldungen


Meldung

©dogfella/123rf.com


30.06.2025

Säumniszuschläge trotz Insolvenz

Auch in der Insolvenz gilt: Ohne besondere Billigkeitsgründe bleibt es beim hälftigen Erlass von Säumniszuschlägen.

weiterlesen
Säumniszuschläge trotz Insolvenz

Meldung

©Stockfotos-MG/fotolia.com


30.06.2025

Mindestlohn steigt: 13,88 % mehr Lohn bis 2027

Die beschlossene Mindestlohnerhöhung stellt viele Arbeitgeber vor neue Herausforderungen, da sie mit spürbar steigenden Lohnkosten rechnen müssen.

weiterlesen
Mindestlohn steigt: 13,88 % mehr Lohn bis 2027

Meldung

©jirsak/123rf.com


27.06.2025

Bio-Logo: EuGH setzt Grenzen

Nur wenn eine zuständige Behörde die therapeutische Relevanz einer Bio-Herkunft bestätigt, darf ein Bio-Logo auf Arzneitees verwendet werden.

weiterlesen
Bio-Logo: EuGH setzt Grenzen

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank