Europa macht Fortschritte bei der Digitalisierung. Leider liegt Deutschland beim Digitalisierungsindex (DESI) auf Platz 11 und hat vor allem Nachholbedarf bei der Verbesserung von Online-Behördendiensten.
Der Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI) stellt die Leistung der 28 Mitgliedstaaten in unterschiedlichsten Bereichen dar – von der Internetanbindung und digitalen Kompetenzen bis zur Digitalisierung der Unternehmen und öffentlichen Dienste. Deutschland liegt laut DESI nur auf Platz 11. Ganz vorn sind dieses Jahr Dänemark, Finnland, Schweden und die Niederlande, gefolgt von Luxemburg, Belgien, dem Vereinigten Königreich und Irland.
Entwicklung in der EU müsste schneller gehen
Insgesamt hat die EU zwar Fortschritte gemacht und mit einem Wert von 0,52 diesmal besser abgeschnitten im letzten Jahr (0,49), doch die Entwicklung könnte schneller gehen. Es gibt auch große Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten. Die drei Spitzenreiter der EU Dänemark, Finnland und Schweden sind auch weltweit führend und liegen noch vor Südkorea, Japan und den USA. Die größten Fortschritte in der EU haben Slowenien und die Slowakei gemacht. Trotz einiger Verbesserungen hinken mehrere Mitgliedstaaten wie Polen, Kroatien, Italien, Griechenland, Bulgarien und Rumänien in ihrer digitalen Entwicklung im Vergleich zu anderen Mitgliedstaaten immer noch hinterher.
Digitalisierung in Unternehmen wird wichtiger
Die Digitalisierung der Unternehmen und der elektronische Geschäftsverkehr legen zu – wenn auch nur langsam. Überall in Europa setzen Unternehmen verstärkt auf die Digitaltechnik, indem sie etwa für den elektronischen Informationsaustausch oder für die elektronische Versendung von Rechnungen eine Unternehmenssoftware einsetzen. Auch bei den KMU ist ein leichter Anstieg beim Online-Handel zu verzeichnen. Aber weniger als die Hälfte dieser Unternehmen tätigen Verkäufe in andere EU-Mitgliedstaaten.
Nutzung behördlicher Online-Dienste steigt
34 Prozent der Internetnutzer sandten ausgefüllte Formulare online statt auf Papier an Behörden zurück (2013 lag dieser Anteil noch bei 27 Prozent). Im Rahmen ihres eGovernment-Aktionsplans wird die Kommission ein zentrales digitales Zugangstor (Single Digital Gateway) einrichten, über das Informationen über den Binnenmarkt leicht abgerufen werden können, sowie eine Initiative starten, um das Unternehmensrecht und die Unternehmensführung weiter zu digitalisieren.
(EU Kommission, PM vom 03.03.2017/ Viola C. Didier)