In Deutschland gibt es weniger Kleinstunternehmen mit maximal 9 Mitarbeitern als in anderen EU-Mitgliedstaaten – dafür mehr kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Dies hat zur Folge, dass die KMU in Deutschland im Durchschnitt mehr Beschäftigte haben.
In Deutschland zählen nach Schätzungen von Eurostat 99,5 Prozent der Unternehmen zu den kleinen und mittleren Unternehmen. Diese beschäftigen 63,3 Prozent aller Arbeitnehmer und erzielen 53,8 Prozent der Wertschöpfung. Allerdings ist hierzulande auch die KMU-Dichte sehr viel niedriger als in den anderen EU-Mitgliedsländern: Während in der Bundesrepublik 2.826 kleine und mittlere Unternehmen je 100.000 Einwohner zu finden sind, liegt der EU-Durchschnitt bei 4.426 KMU. Besonders hoch ist die KMU-Dichte in der Tschechischen Republik (9.538 KMU), in Portugal (7.919 KMU) und in Schweden (7.195 KMU). Der Beschäftigungsdurchschnitt deutscher KMU liegt bei 7,6 Mitarbeiter je KMU, der EU-Durchschnitt bei 4,1 Arbeitnehmer.
KMU-Statistik der EU weicht ab
Die Europäische Kommission lässt jährlich eine vergleichbare KMU-Statistik für alle 28 EU-Mitgliedsländer (EU-28) erstellen. Allerdings berücksichtigt diese sog. Strukturelle Unternehmensstatistik von Eurostat nicht alle Branchen: So fehlen Daten zur Land- und Forstwirtschaft, zum Bereich Erziehung und Kunst, zum Gesundheits- und Sozialwesen, zu den Wirtschaftsbereichen Kunst, Unterhaltung und Erholung, zur Erbringung von sonstigen Dienstleistungen sowie zur Kredit- und Versicherungswirtschaft. Die KMU-Statistik von Eurostat unterscheidet sich daher deutlich von der deutschen KMU-Statistik des IfM Bonn, die auf der Basis des deutschen Unternehmensregisters erstellt wird und alle Wirtschaftsbereiche mit Ausnahme der Land- und Forstwirtschaft berücksichtigt.
(IfM Bonn, PM vom 11.10.2016 / Viola C. Didier)